Fotoquelle: VG Monsheim

MONSHEIM (jk) – Die langjährigen Bemühungen der Ortsgemeinde Monsheim, den Schutz der bebauten Ortslage vor dem Hochwasser der Pfrimm durch geeignete bauliche Maßnahmen nachhaltig sicherzustellen, stehen kurz vor der Realisierung.

Fast genau ein Jahr nach dem Planfeststellungsbeschluss für die umfangreichen Schutzeinrichtungen hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium nun eine Landesförderung in Höhe von 906.000 Euro bewilligt. Den entsprechenden Bescheid erhielten VG-Bürgermeister Ralph Bothe und Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny in dieser Woche von Umweltministerin Anne Spiegel. Der Betrag steht ab 2021 zur Auszahlung nach Baufortschritt zur Verfügung und entspricht 60 % der förderfähigen Gesamtkosten, die auf 1.648.000 Euro geschätzt werden. Lediglich die wenigen mobilen Schutzeinrichtungen wurden nicht als förderfähig anerkannt und müssen somit allein von der Gemeinde finanziert werden.

Die Förderzusage bildet den Abschluss eines Verwaltungsverfahrens, welches vor 19 Jahren mit dem Erlass einer „Rechtsverordnung zur Feststellung des Überschwemmungsgebiets der Pfrimm“ durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) begann. Diese Verordnung aus dem Jahr 2002 hatte unmittelbar zur Folge, dass die rechtlichen und baulichen Möglichkeiten für alle Grundstücke im ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet massiv eingeschränkt wurden. Viele betroffene Eigentümer verloren ihren Versicherungsschutz und mussten mit einer Wertminderung ihrer Immobilien rechnen.

Um dem entgegenzuwirken schlossen Orts- und Verbandsgemeinde mit der SGD eine Vereinbarung, worin sie sich verpflichteten, die bebaute Ortslage durch bauliche Anlagen vor der Überflutung zu schützen und den dadurch entfallenden Retentionsraum der Pfrimm oberhalb der Ortslage auszugleichen. Nachdem das Ingenieurbüro IDEAL Brehm im Auftrag der Gemeinde eine Planung vorgelegt hatte, begann ein jahrelanges Tauziehen mit der Landesbehörde. Immer wieder musste die Planung an geänderte Simulationsmodelle für den Fall eines 100-jährlichen Hochwasserereignisses angepasst werden. Als schließlich Baurecht bestand, wurde 2013/14 westlich der „roten Brücke“ ein Sperrriegel errichtet, der rechnerisch 83.900 m³ Wasser vor der Ortslage zurückhalten kann. Doch einer Förderung des eigentlichen Hochwasserschutzes wollte das Land erst nach erneuter Anpassung der Planung zustimmen, die schließlich 2019 eingereicht werden konnte.

Entsprechend erleichtert sind Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny und sein Vorgänger Michael Röhrenbeck, dass es nun endlich losgehen kann. Zakostelny bezeichnete den Förderbescheid als Meilenstein in der Entwicklung der Gemeinde und dankte allen, die auf dem langen Weg zu diesem Ziel mitgeholfen haben, insbesondere der Landtagsabgeordneten Kathrin Anklam-Trapp und der Leiterin der VG-Bauabteilung, Martina Leidinger, die durch ihre Beharrlichkeit ganz entscheidenden Anteil am positiven Abschluss des Verfahrens hatte. „Der Hochwasserschutz schafft nicht nur Sicherheit bei einem extremen Anstieg des Pfrimmpegels, sondern darüber hinaus endlich Rechtssicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger in den bisherigen Überschwemmungsgebieten“, betont auch VG-Bürgermeister Ralph Bothe.

Während derzeit bereits vorbereitende Gutachten erstellt werden, wird als Termin für den eigentlichen Baubeginn der 01. Oktober 2021 angestrebt. Dann sollen zwischen Anhäuser Mühle und Wiesenmühle insgesamt 375 laufende Meter Erdwälle, 1.275 Meter Betonwinkel, 92 Meter Schutzwände und 16 mobile Schutzelemente an den Durchfahrten und Wegekreuzungen für nachhaltigen und dauerhaften Hochwasserschutz der Gemeinde Monsheim und des Ortsteils Kriegsheim sorgen. Dabei wird mit einer Gesamtbauzeit von rund einem Jahr gerechnet.

Quelle: Verbandsgemeindeverwaltung Monsheim