MAINZ-BINGEN (jk)– Hilfen aus einer Hand bieten: Das haben sich Darja Grams-Bentz und Nicole Schröder-Herbig fest vorgenommen. Die beiden Frauen sind seit Februar beziehungsweise April die neuen Gesichter der „Jugendberufsagentur plus“ des Landkreises Mainz-Bingen und unterstützen gemeinsam junge Menschen mit Startschwierigkeiten beim Übergang in das Berufsleben.
Das Ziel dabei: Kein Jugendlicher darf verloren gehen.In der Jugendberufsagentur plus laufen die Fäden zusammen – sie bietet eine Schnittstelle zwischen der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Mainz, dem Jobcenter und dem Jugendamt Mainz-Bingen. Als Lotsinnen verweisen Darja Grams-Bentz und Nicole Schröder-Herbig entsprechend den jeweiligen Bedarfen der Jugendlichen an verschiedenste Beratungsstellen. Wichtige Kooperationspartner sind dabei die Schulen mit Schulsozialarbeit, die offene Jugendarbeit, Kammern, Wirtschaftsverbände und Betriebe. „Wir wollen alle Akteure an einen Tisch holen und ein großes Hilfenetz spannen“, betont Nicole Schröder Herbig.
Die Sozialpädagogin hat zuvor in der aufsuchenden Jugendhilfe als Jugendscout im Landkreis gearbeitet, bringt also bereits praktische Erfahrung mit, die sie jetzt in konkrete Projekte umsetzen möchte.Und diese konkrete Arbeit hat bereits begonnen, denn das erste Projekt steht in den Startlöchern: Die neuen Mitarbeiterinnen greifen bei der Ausbildungsplatzbörse des Kreises für Jugendliche am Freitag, den 21. Juni unter die Arme. Hier werden rund 20 Mainz-Binger Unternehmen verschiedenster Branchen im Ingelheimer Kreishaus etwa 100 Praktika, Ausbildungsstellen und Studiengänge für die Interessierten präsentieren (wir berichteten). Ein wichtiges Anliegen ist den beiden auch zu prüfen, wie Angebote im Bereich psychische Gesundheit geschaffen werden können.
„Unser Ziel ist es, bereits bestehende Angebote im Landkreis zu bündeln und konkrete Bedarfe zu ermitteln. Dazu werden wir auch die Schulen unmittelbar kontaktieren“, erklärt Darja Grams-Bentz.
Die studierte Kultur- und Erziehungswissenschaftlerin hatte zuletzt ein Stipendienprogramm für junge Menschen geleitet und ist seit Februar für die Jugendberufsagentur im Einsatz. Diese soll auch Anlaufstelle für Betriebe sein, wenn es zum Beispiel um die Frage geht, wie Auszubildende in Problemlagen unterstützt und somit ein Ausbildungsabbruch verhindert werden kann.
„Eine wichtige Zielgruppe für uns sind auch junge Menschen mit Migrationshintergrund“, erklärt die zuständige Kreisbeigeordnete Almut Schultheiß-Lehn. Umso wichtiger sei es, dass die Jugendberufsagentur mit ihrem niederschwelligen Beratungsangebot im Landkreis bekannt ist und genutzt wird.„Wir wollen möglichst alle Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf ins Hilfesystem angliedern“, fasst es Sebastian Kimnach, Leiter des Mainz-Binger Jobcenters, zusammen.
Gefördert wird die Jugendberufsagentur Plus zu einem Teil durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+), die Förderperiode läuft seit 2021 und ist zunächst bis 2027 angesetzt. Ebenso finanziell beteiligt sind das Jobcenter sowie der Landkreis-Mainz-Bingen. Das Plus in Jugendberufsagentur steht für die Einführung einer Koordinierungsstelle bestehend aus den Mitarbeiterinnen Darja Grams-Bentz und Nicole Schröder Herbig, organisatorisch ist diese Stelle im Jobcenter angesiedelt.
Quelle: Kreisverwaltung Mainz-Bingen