Symbolfoto RHN

RLP (jk)- Bereits am Sonntag berichteten wir über unsere Social-Media-Seite darüber, dass mehrere Bäckereien in der Pfalz keine halben Brote mehr verkaufen. Grund dafür wären Bußgeldbescheide im dreistelligen Bereich vom Eichamt mit Sitz in Bad Kreuznach, die den Bäckereien vorwerfen, dass sie die halben Brote nicht wiegen und es daher zu „Gewichtsabweichungen“ kommen könnte.

Am gestrigen Montag meldete sich nun das Wirtschaftsministerium zu Wort und wies die Kritik zurück. „Bäckereien werden auch zukünftig nicht davon abgehalten, halbe Brote an ihre Kunde zu verkaufen“.

Auch das Landesamt für Mess-und Eichwesen bestätigt dies. Wiegt ein Verkäufer den Laib Brot vor Verkauf und verkaufe ihn direkt weiter, gäbe es keinen Grund zur Beanstandung. Schneide der Verkäufer den Laib aber nach dem Wiegen in zwei Stücke und verkaufe eine Hälfte, ohne sie erneut zu wiegen, stelle dies einen Gesetzesbruch dar. Die Bäckereien sind also dazu angehalten das Brot zu Wiegen.

Außerdem ist es laut Ministerium ein Unterschied, ob ein Laib Brot auf Wunsch des Kunden an der Ladentheke halbiert oder er im Vorhinein in Teilstücken abgepackt werde. Bei letzterem stelle der Bäcker ein vorverpacktes Lebensmittel her, wie es Kunden zum Beispiel im Supermarkt kaufen können. Nur in diesem Fall habe das Landesamt bisher einen Probekauf durchgeführt, erläuterte das Wirtschaftsministerium. Für vorverpackte Brote gelten demnach gesetzliche Bestimmungen: Nach der Lebensmittelinformationsverordnung und der Fertigpackungsverordnung sei eine Gewichtskennzeichnung erforderlich, erläutert das Amt.

Bisher seien durch das Eichamt allerdings auch keine Bußgeldbescheide erteilt worden, lediglich eine Ermahnung sei ausgesprochen worden.

Das Landesamt für Mess- und Eichwesen hat bereits angeboten Bäckereien, die in ihrem Laden halbierte Brote verkaufen wollen, zu der aktuellen Gesetzeslage zu beraten. Unter anderem müssen Verkäufer bestimmte, geeichte Waagen benutzen. Einige Bäckereien ziehen dennoch bereite Konsequenzen: „Wir verkaufen keine halbierten und geviertelten Brote mehr“, erklärte eine Großbäckerei aus der Pfalz. Schließlich könne der Betrieb nicht über hundert Filialen gleichzeitig mit Waagen ausstatten.