Bild: Stolpersteine Foto: Stadtverwaltung/bs

Ingelheim (sm)- Wie der Deutsch-Israelische-Freundeskreis Ingelheim (DIF) und die Stadt Ingelheim mitteilen, wird das öffentliche Gedenken an die Pogrome des 9. November 1938, das jedes Jahr am Synagogenplatz in Ober-Ingelheim stattfindet, in diesem Jahr aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie abgesagt.

„Ich bedauere dies sehr“, so Oberbürgermeister Ralf Claus. Er betont, dass die Veranstaltung, die erneut und immer wieder an die Nacht vor nunmehr 82 Jahren erinnern will, in diesem Jahr ausfallen wird. Im November 1938 wurde die Ober-Ingelheimer Synagoge zerstört und jüdische Bürgerinnen und Bürger waren, auch in Ingelheim, einem plündernden und prügelnden Mob ausgeliefert.

„Mit diesem Datum, das wir nicht vergessen und verdrängen, sondern vielmehr im Bewusstsein behalten wollen, begann ein neues Kapitel der systematischen Verfolgung und Ermordung unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern“, so Claus. Die Erinnerung an die Geschehnisse wachzuhalten sei deshalb wichtig und notwendig, so der Oberbürgermeister weiter, weil dieser Tag des Gedenkens immer auch zugleich ein Tag des Mahnens sei. Dies sei umso wichtiger, da Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in unserer Gesellschaft immer weiter zunehmen.

„Wir wollen deshalb mit dem Gedenken an die Opfer auch deutlich machen, dass wir eine weltoffene und tolerante Stadt der Vielfalt sind und hier kein Platz für Antisemitismus, Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist“, so der Oberbürgermeister.

Auch wenn keine Gedenkfeier stattfinden kann, werden DIF und Stadt an der Gedenkstele am Synagogenplatz im Gedenken an die Opfer einen Kranz niederlegen. Der DIF wird darüber hinaus seinen für die Gedenkfeier vorgesehenen Beitrag auf seiner Homepage (www.dif-ingelheim.de) veröffentlichen.

(Quelle: Stadtverwaltung Ingelheim)