Symbolfoto Radfahrer (Foto: pixabay RHN)

MAINZ (red) – Immer mehr Mainzerinnen und Mainzer setzen auf das Rad – und dies nicht erst, seitdem man durch das Coronavirus auf mehr Abstand und Bewegung an der frischen Luft achtet. Darum setzt die Stadt Mainz auf die Förderung der Radinfrastruktur. Neben dem Ausbau der Radabstellanlagen werden nun auch weitere Radrouten umgesetzt.

Die Ergebnisse der Mobilitätsbefragung Ende 2019 zeigen, dass die Fahrradnutzung im Stadtgebiet stetig ansteigt. So erhöhte sich der Radverkehrsanteil in der Verkehrsmittelwahl der Mainzer Bürgerinnen und Bürger von 20 % in 2016 auf 25 % in 2019. Somit wird mittlerweile ein Viertel der Wege in Mainz mit dem Rad zurückgelegt.
Vor allem auch der weitere Zuwachs des Pedelec-Besitzes der Mainzer Haushalte (von 7 % auf 12 %) belegt, dass sich das Fahrrad als alltagstaugliches Verkehrsmittel für den Stadtverkehr etabliert hat. „Angesichts des rasanten Wachstums und der Verschiebungen von anderen Verkehrsmitteln hin zur Fahrradnutzung, ist es wichtig zentrale Radrouten weiter zu stärken sowie sicher und komfortabel zu gestalten“, so Katrin Eder, Verkehrsdezernentin der Stadt Mainz.

Dabei sind die Planungsspielräume der Radverkehrsführung in den  Kommunen grundsätzlich an die Straßenverkehrsordnung (StVO) gebunden – und naturgemäß auch an die Platzverhältnisse, die von „Hauswand zu Hauswand“ vorgegeben sind. Diese Voraussetzungen stellt die Realisierung der Radinfrastruktur in innerstädtischen Räumen wie denen der Stadt Mainz vor besondere Herausforderungen. Die engen Straßen ermöglichen nur selten die Ausweisung von gesondert angelegten Radwegen, jedoch bietet die Anlage von Radfahrstreifen und Schutzstreifen eine gute Alternative.
Um ein entsprechendes Angebot zu schaffen, werden in den kommenden Tagen weitere Radachsen ausgewiesen und markiert.

Lückenschluss in Gärtnergasse
„Im Hinblick auf die Förderung der verschiedenen Wegeketten spielt die Erreichbarkeit des Hauptbahnhofs eine entscheidende Rolle. Von einer Optimierung der Streckenführung profitieren nicht nur Innenstadtbewohnerinnen und -bewohner, sondern ebenso Pendler/innen, denen die Nutzung des Fahrrads für ihre Arbeitswege erleichtert wird“, sagt Eder. Daher wird als eine der ersten Maßnahmen der Lückenschluss in der Gärtnergasse als Alternativtrasse zur Bahnhofstraße umgesetzt. Durch das Aufbringen von beidseitigen Schutzstreifen erhalten Radfahrende hier eine direkte und eindeutige Wegeführung. Der so neu aufgeteilte Fahrbahnraum ist übersichtlicher und damit sicherer für alle Verkehrsteilnehmer/innen. Parken ist dort künftig nicht mehr möglich.

Schutzstreifen entlang der Hechtsheimer Straße
Zudem wird parallel zum nicht mehr benutzungspflichtigen Radweg entlang der Hechtsheimer Straße zwischen An der Goldgrube und Martin-Luther-Straße ein Schutzstreifen markiert, der auch hier das schnelle Radeln auf der Straße ermöglicht. Hier herrscht künftig Wahlfreiheit, ob der alte Radweg oder der neue Schutzstreifen genutzt wird.

Radfahrstreifen Am Linsenberg, beidseitig in Windmühlenstraße
Darüber hinaus wird die Straße Am Linsenberg mit einem breiten Radfahrstreifen ausgestattet. Künftig wird so die Streckenführung zur Unimedizin optimiert und auch der schmale Gehweg in diesem Bereich vom Radverkehr entlastet.
Auch die Windmühlenstraße wird nach Ostern einen breiten Radfahrstreifen bergauf und einen Schutzstreifen bergab erhalten. So können demnächst Radfahrerinnen und Radfahrer zwischen der Oberstadt und der Altstadt bequem auf der Fahrbahn mitradeln. Die weiteren Planungen sehen hier außerdem vor, die Querungen über die Windmühlenstraße zu optimieren. Zukünftig wird die Ampel zwischen der Wegeführung am Drususwall rad- und fußverkehrsfreundlich gestaltet. Darüber hinaus entstehen derzeit erste Entwürfe für eine verbesserte Verbindung zwischen Zitadellenweg und „Eisgrub-Serpentine“.

Demnächst wird auch die Bauhofstraße einen breiteren Radfahrstreifen erhalten und die Elbestraße durch Verschieben der Parkplätze an den Bordsteinrand einen Schutzstreifen.

„Ich freue mich, dass es nun Schritt für Schritt gelingt, weitere attraktive Radachsen in der Stadt umzusetzen“, so Eder. „Es ist wichtig, den Straßenraum für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt zu verteilen und für alle bequem nutzbare Routen zu schaffen.“ (Quelle: Stadtverwaltung Mainz)