Fotoquelle: 1. FSV Mainz 05

MAINZ (jk)– Der 1. FSV Mainz 05 ist nach einem 0:4 (0:3) gegen den FC Bayern München im Achtelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden.

Dabei verdienten sich die Gäste den Einzug in die Runde der letzten Acht vor allem in den ersten 45 Minuten, als der FSV zu selten zu seinem Spiel fand und die Gäste sich hocheffizient präsentierten. Die vorentscheidenden Treffer gelangen dem Ex-05ER Eric Maxim Choupo-Moting, Jamal Musiala und Leroy Sané vor der Pause. Und weil die Bayern auch eine Mainzer Druckphase nach Wiederbeginn unbeschadet überstanden, sollten die Münchener in der Schlussphase auch das letzte Wort haben, als Joker Alphonso Davies für die endgültige Entscheidung sorgte.

Drei Veränderungen hatte Bo Svensson gegenüber dem Erfolg über Bochum vorgenommen: Für die angeschlagenen Stefan Bell und Karim Onisiwo begannen Aarón und Anton Stach, während Aymen Barkok Jae-sung Lee aus der Startelf verdrängte. Winterneuzugang Ludovic Ajorque agierte gegen den Rekordmeister somit zunächst als alleinige Spitze.

Die Gäste aus dem Süden, die, ebenso wie die 05ER, mit einer defensiven Dreierreihe begannen, starteten offensiv und verzeichneten durch den Choup-Moting und Sané in den ersten Minuten die ersten Halbchancen. Der FSV seinerseits stand in der Anfangsphase tief, setzte aber nach sieben Minuten ebenfalls den ersten Nadelstich, als ein Schlenzer von Barkok das Tor verfehlte.

Drei Minuten später dann die bis dato beste Gelegenheit der Partie: Über Thomas Müller und Sané landete das Leder bei Kingsley Coman, der Finn Dahmen aus spitzem Winkel erstmals prüfte. Danach beruhigte sich die Begegnung etwas, was sich aus 05-Sicht jedoch als trügerisch erweisen sollte. Denn in der 17. Minute hatte der Last-Minute-Neuzugang der Bayern, Joao Cancelo auf dem rechten Flügel zu viel Platz und flankte punktgenau vor das Tor der Mainzer, wo Choupo-Moting unbedrängt zur Führung einschieben konnte – Dahmen hatte keine Chance. Den Gästen, die nach drei Bundesliga-Remis in Folge mit Wut im Bauch angereist waren, gab diese Führung Sicherheit, der FSV agierte verhalten und gestattete dem Gegner zu viele Räume – die sie nutzen sollten: Nach einer halben Stunde profitierten die Münchener davon, dass der Ball nach mehreren Zweikämpfen auf Höhe der Mittellinie in ihren Reihen landete.

Der Gegenangriff startete prompt und nach einem Ball von Müller auf Musiala brachte Letzterer den FCB mit einem satten Linkschuss, der noch den Innenpfosten touchierte, mit 2:0 in Front. Dem FSV gelang es in der Folge kaum noch einmal offensive Akzente zu setzen, vielmehr folgte die nächste Hiobsbotschaft in der 40. Minute, als Kapitän Silvan Widmer angeschlagen raus musste und durch Danny da Costa ersetzt wurde. Kurz vor der Pause legte der Tabellenführer der Bundesliga schließlich noch einmal nach und ging dank des Treffers von Sané – Choupo-Moting hatte mustergültig aufgelegt – mit einer nicht unverdienten Drei-Tore-Führung in die Katakomben.

Cheftrainer Svensson reagierte zur Pause und wechselte zweimal: Aarón und Barreiro machten in den zweiten 45 Minuten Platz für Alexander Hack und Lee. Und der FSV zeigte in den Anfangsminuten ein anderes Gesicht, drängte gar auf den Anschlusstreffer, der aber nicht fallen wollte. Nach einer Ecke kam zunächst Hanche-Olsen per Kopf, jedoch nicht zwingend genug, zum Abschluss (48.).

Sieben Minuten später landete das Leder dann nach einer Umschaltaktion an der Strafraumgrenze bei da Costa, dessen Direktabnahme aber über dem Gehäuse landete (55.). Zuvor hatten Dahmen und Hack mit vereinten Kräften gegen Müller den vierten Gegentreffer verhindern können. Die 05ER wollten hier Wiedergutmachung betreiben für den missratenen ersten Durchgang und schnupperten weiter am ersten Treffer. Nach einer knappen Stunde profitierte Caci von einer Rückgabe Lees, doch der feine Schlenzer des Franzosen aus halbrechter Position verfehlte das Tor um Zentimeter – Sommer wäre wohl machtlos gewesen (60.).

Es war Pech, dass die Mainzer in dieser Druckphase keinen Treffer erzielten, um die Partie noch einmal spannend zu machen. Bei einem Kopfball von Ajorque, der eine Hereingabe von Edimilson verlängert hatte, in der 62. Minute war der Bayern-Keeper dann zur Stelle. Die Gäste hatten längst in den Verwaltungsmodus geschaltet und fanden offensiv nun wenig bis gar nicht mehr statt, während die 05ER weiter auf Tor Nummer eins spielten. Nach 68 Minuten bot sich Barkok dann mal die Gelegenheit, doch der Mittelfeldmann geriet bei seinem Versuch in Rücklage und verfehlte das Gehäuse.

In Minute 77 konnte sich Dahmen dann noch einmal auszeichnen, als er einen Schuss von Ryan Gravenberch entschärfte. Den Sack endgültig zu machten die Bayern schließlich sieben Minuten vor dem Ende, als Alphonso Davis eine Hereingabe von Joshua Kimmich per Kopf zum 4:0 verwertete. Hanche-Olsen hätte zwei Minuten später für Ergebniskosmetik sorgen können, erwischte den Ball nach einer Flanke von da Costa aber nicht voll. Wenige Sekunde später sah Hack die Gelb-Rote Karte, nachdem er Musiala im Mittelfeld zu Fall gebracht hatte.

Trainer Svensson erlebte diese Szene von der Tribüne aus, weil Schiedsrichter Deniz Aytekin dem Dänen bereits in Minute 82 die Rote Karte gezeigt hatte – weshalb war zunächst unklar. Der FCB brachte die klare Führung nun unaufgeregt nach Hause und hatte sich den Viertelfinal-Einzug unter dem Strich, und vor allem in den ersten 45 Minuten, auch verdient. Nach dem Pokal-Aus geht es für die Rheinhessen bereits am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) bei Union Berlin weiter, bevor genau eine Woche später der FC Augsburg zum Fastnachtsheimspiel in der MEWA ARENA zu Gast ist.

Quelle: Mainz05