Auch die Rollbahn in der historischen Altstadt ist ein Teil des barrierefreien Stadtrundgangs. -Fotoquelle: Stadtverwaltung Alzey

ALZEY (jk)- Der Stadtspaziergang für Alle durch die Alzeyer Innenstadt ist fertig.

Am Freitag, 13. Oktober, nahmen die rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Tourismusministerin Daniela Schmitt, Bürgermeister Steffen Jung und zahlreiche Teilnehmer aus der Kommunalpolitik an dem Rundgang durch die mit Landes- und EU-Mitteln barrierefrei umgestaltete Alzeyer Innenstadt teil. Ministerin Schmitt und Bürgermeister Steffen Jung waren sich einig: Was hier geschaffen wurde, bietet einen großen Mehrwert. Und das nicht nur für Gäste und Bewohner der Stadt mit Handicap.

Von der neu gestalteten, barrierefreien Tourist-Information und dem Museum über die Rollbahn, die auf ebenen Wegen ohne Stolperfallen über den Roß- und Fischmarkt durch die historische Altstadt führt, bis hin zu den neuen Wegweisern, die nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt hinweisen, sondern auch Hinweise zur Beschaffenheit der Wege dorthin geben, führt der Weg der Delegation zur Eröffnung des Stadtrundgangs für Alle.

„Hier hat sich viel getan“, stellt Bürgermeister Steffen Jung fest und bedankt sich bei Ministerin Daniela Schmitt. Denn die Maßnahmen, die die Stadt rund 400.000 Euro gekostet haben, wurden zu 85 Prozent vom Land und der EU gefördert.

„Ziel war die barrierefreie Erschließung der Alzeyer Innenstadt“, erklärt der Bürgermeister. Ein Ziel, das mit der Rollbahn, der barrierefreien Tourist-Info als zentraler Anlaufstelle für Gäste in der Stadt und nicht zuletzt mit der neuen Beschilderung erreicht wurde. Steigende Gästezahlen und eine längere durchschnittliche Aufenthaltsdauer sind durch die mit dem Siegel „Reisen für Alle“ zertifizierten Investitionen zu erwarten. Davon sollen nicht zuletzt auch die Betriebe des Gastgewerbes, des Einzelhandels und des Dienstleistungssektors in der Innenstadt profitieren. „Die Innenstadt wird attraktiver“, betont Jung. Und davon profitieren nicht nur die Gewerbetreibenden und die Besucher der Stadt. „Vor allem die Rollbahn wird von allen rege genutzt“, weiß das Stadtoberhaupt. Weil sie eine angenehme Überquerung inmitten des historischen Altstadtpflasters bietet. „Es wurde ein großer Mehrwert für alle geschaffen. Vom gehbehinderten Touristen, der in Alzey passende Infrastruktur für einen angenehmen Urlaub vorfindet, bis hin zu Familien mit kleinen Kindern“, so Jung weiter.

Auch Daniela Schmitt ist von der Wirkung der umgesetzten Maßnahmen überzeugt. „Die Innenstadt ist die Visitenkarte einer Stadt. Hier soll das Leben pulsieren, Kultur, Kunst, Gastronomie und Einzelhandel aufeinandertreffen und sich gegenseitig stärken“, so die Wirtschafts- und Tourismusministerin.“Projekte zur Barrierefreiheit sind dabei von besonderer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der Innenstädte, gerade wenn wir an den demografischen Wandel, aber auch an den Zuzug von Familien mit Kindern denken. Auch mit Kinderwagen oder Rollkoffer sind barrierefreie Angebote viel angenehmer“.

„Mit dem Fokus auf Barrierefreiheit investieren wir daher ganz gezielt in die Attraktivität unserer Innenstädte von morgen. Mit dem „Stadtspaziergang“ hat Alzey ein barrierefreies Umfeld geschaffen, das für Einheimische und Gäste gleichermaßen attraktiv ist und zu einer lebendigen Innenstadt beitragen wird.“ Das Land hat das Projekt „Barrierefreier Stadtspaziergang für Alle“ mit über 333.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

„Die touristische Servicekette wurde um ein wesentliches Stück erweitert“, so Jung weiter. Von der Anreise über die Informationsangebote, den Einkauf, das Unterhaltungs-, Gastronomie- und Freizeitangebot bis hin zur Unterkunft und der Orientierung vor Ort sei man mit den umgesetzten Maßnahmen nun auch im barrierefreien Tourismus ein gutes Stück vorangekommen. „Und das kann für die Innenstadt, für die Gastronomie, den Einzelhandel, die Kulturschaffenden, kurz für Alzey nur gut sein“, ist der Stadtchef überzeugt.

Um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten, wird neben der Barrierefreiheit auch am Gesamtkonzept Innenstadt gearbeitet. Beispielsweise im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, aus dem bis 2025 eine Fördersumme von über 800.000 Euro in die Alzeyer Innenstadt fließen wird. „Es geht darum, Innenstadt neu zu denken und einen Treffpunkt für alle Generationen zu schaffen“, betont Jung. Mit der Aussicht auf weitere Fördermittel aus dem Landesförderprogramm „Innenstadtimpulse“ wird zudem an weiteren Plänen gearbeitet, um die Alzeyer Innenstadt fit für die Zukunft zu machen. Der nun offiziell eingeweihte Stadtspaziergang für Alle macht den Anfang.