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Mainz (th)-Erster Klima-Slam in der MEWA ARENA bringt wissenschaftliche Forschung auf unterhaltsame Art und Weise näher.

Wissenschaftliche Forschung verständlich erklärt und verpackt in unterhaltsame Vorträge: Der erste Klima-Slam im Rahmen der 05ER Klimaverteidiger-Woche bot den rund Zuschauern in der MEWA ARENA am Mittwochabend nicht nur spannende Informationen, sondern auch etwas zum Lachen.

Wie oft kann man nach Wladiwostok fahren, um so viel CO² auszustoßen, wie der Bau der MEWA ARENA verursacht hat? Was hat ein Schokoladenautomat mit Solarzellen zu tun? Sollte man aus der Atmosphäre gebundenes CO² als Kraftstoff nutzen? Warum macht der Mensch aus einem Naturereignis eine Katastrophe? Und weshalb ist Glyphosat die Achillesferse des Getreideplattkäfers? Diese und weitere Fragen wurden von fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in jeweils zehnminütigen Powerpoint-Vorträgen zu ihren „ofenfrischen Forschungsprojekten“ (Moderator Rainer Holl) auf der Bühne geklärt.

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„Es ist alles erlaubt, außer Langeweile“, betonte Holl. Er führte bestens aufgelegt durch den Abend und beglückwünschte die Anwesenden gleich zu Beginn: „Das ist das einzige Format, nach dem man schlauer nach Hause geht, als man gekommen ist.“ Die Bestätigung dieser Ansage folgte in den nächsten zweieinhalb Stunden.

Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen

Julian Trummer aus München stellte seine Forschungen zum Bauen der Zukunft und Lehm als mögliche nachhaltige Alternative zu Stahl und Beton vor. Daniel Meza aus Berlin, der später zusammen mit Trummer zum Doppelsieger des Abends gewählt wurde, redete zunächst über einen Schokoladenautomaten in Berlin, den man mit Pesos füttern kann, um dann überraschende Parallelen zu seinem Themengebiet, den Solarzellen und wie man sie verbessern kann, herzustellen. „In den ersten fünf Minuten müssen die Leute gar nicht über Physik oder Solarzellen nachdenken. Auf einmal kommt die Information und es wird verstanden. Das macht mir viel Freude“, so Meza, der die Anwesenden nicht nur mit seinem brandaktuellen Thema, sondern auch mit seiner unterhaltsamen Art begeistern konnte. Joana Madjarov aus Freiburg berichtete über ihre Forschung zur Bindung von CO² aus der Luft mithilfe von erneuerbaren Energien, um diese dann als E-Fuel zu nutzen. Wichtig wäre es, einfach „weniger CO² in die Luft zu blasen“, gab sie zu. Dennoch sei es ein möglicher Ansatz, den unbedingt nötigen Verbrauch aus gebundenem CO² zu beziehen. Andreas Schäfer aus Karlsruhe sprach über „(Natur)Katastrophen und andere Alltäglichkeiten“ und konzentrierte sich dabei, aus aktuellem Anlass, auf Erdbeben. „Wir müssen uns mit Risiken realistisch auseinandersetzen und Konsequenzen daraus ziehen.“ Den Abend rundete Julian Kiefer aus Bremen mit seiner Forschung zur Achillesferse des Getreideplattkäfers ab.

Applaus gab es im Anschluss für alle Teilnehmenden, den größten Zuspruch des Publikums bekamen Trummer und Meza. David Schössler, Direktor Vermarktung & Partnermanagement bei Mainz 05, bedankte sich bei den 05ER Klimaverteidiger-Partnern für die Unterstützung und betonte, dass der Erlös des Abends zu 100 Prozent in einen Topf für Klima-Projekte fließe: „In diesem Jahr für einen geplanten Klima-Bildungspark an der MEWA ARENA“, so Schössler.

„Dann verliert es ein bisschen die Schwere“

Das komplexe Thema Klimawandel und seine unterschiedlichen Aspekte kleiner und greifbarer machen gelang an diesem Abend hervorragend. „Wenn man dann zwischendurch auch mal lachen kann, verliert es ein bisschen die Schwere. Dann ist man eher bereit, im Alltag etwas zu ändern oder zu verstehen, warum das wichtig ist“, so Holl über den Abend zum Lachen und Lernen, der noch mehr Zuschauerinnen und Zuschauer verdient gehabt hätte.

Quelle: mainz05.de