Symbolbild Herz (Foto:Pixabay)

Worms (sm)- Das Klinikum Worms hat eine eigene Herzinsuffizienz-Station eingerichtet, was sie jetzt als Schwerpunktklinik ausweist.

Als Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz ausgewiesen
In Deutschland leiden bis zu vier Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Sie ist bundesweit der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung. Etwa 40.000 Menschen sterben jährlich an ihrem schwachen Herz.

Auch in der Kardiologie am Wormser Klinikum ist die Herzinsuffizienz die „Nummer Eins“ unter den Diagnosen. Um die Behandlung bei schweren Formen weiter zu verbessern hat das Klinikum nun eine besondere Behandlungseinheit – eine sogenannte Herzinsuffizienz-Station oder Heart-Failure-Unit – eingerichtet, die im Intensivbereich angesiedelt und jüngst von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert worden ist.

Neben der Einrichtung einer eigenen Herzinsuffizienz-Station hat das Team rund um Chefarzt Prof. Jens Jung zudem besondere Behandlungspläne für eine zielgerichtete Behandlung erarbeitet, um die Patientinnen und Patienten möglichst schnell wieder zu stabilisieren. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden speziell auf dem Gebiet der Behandlung der Herzschwäche geschult.

So haben zwei auf dieser Station eingesetzte Pflegekräfte am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz in Würzburg eine spezielle Weiterbildung auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz absolviert. Bisher vier Ärzte haben die Zusatzqualifikation Herzinsuffizienz der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie erworben. Das Klinikum hat aber auch in zusätzliche apparative Behandlungsmöglichkeiten investiert: So steht eine per Katheter einsetzbare Herzpumpe zur Verfügung, die in besonders schweren Fällen zum Einsatz kommt, um das Herz zu entlasten.

„Häufig steckt hinter einer Herzschwäche eine bisher nicht bekannte Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße, ein Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen wie zum Beispiel Vorhofflimmern oder eine Erkrankung des Herzmuskels selbst“, weiß Prof. Dr. Jens Jung, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Klinikum Worms, zu berichten. Hier kann eine zielgerichtete Behandlung weiteren Schaden am Herzen abwenden. In den vergangenen Jahren hat das Klinikum die Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankungen kontinuierlich ausgebaut.

„Zur Behandlung verengter oder verschlossener Herzkranzgefäße stehen heute in unseren Herzkatheterlaboren modernste Verfahren zur Verfügung. Außerdem haben wir in den vergangenen Jahren einen weiteren Schwerpunkt in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen aufgebaut und die Kernspinuntersuchung des Herzens zusammen mit den Kollegen der Radiologie etabliert. Alle diese Maßnahmen kommen besonders unseren Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche zugute“, so Prof. Jung.

Die Verfügbarkeit solcher Behandlungsmethoden und viele andere Merkmale sind nun in einem aufwändigen Zertifizierungsprozess von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie überprüft und bestätigt worden. Die Herzschwäche kann auch zur Beeinträchtigung anderer Organe führen, sodass die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen in Klinik und Praxis und auch die enge Verzahnung mit den niedergelassenen Kardiologen und den Hausärzten ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Zertifizierung war.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir hier in Worms eine hervorragende Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen haben. Ohne ihre Unterstützung und die enge Zusammenarbeit mit dem Wormser Gesundheitsnetz hätten wir dieses Projekt nicht stemmen können. Gerade der Netzwerkgedanke ist für die nachhaltige Betreuung von Menschen mit Herzschwäche von herausragender Bedeutung“, ergänzt der Herzexperte.

Telefonaktion zur Herzwoche
Weitere Informationen zu dem Thema Herzschwäche bietet die Telefonaktion im Rahmen der Herzwochen am 3. Dezember 2020 von 16:00 bis 18:00 Uhr im Klinikum Worms. Die Telefonaktion richtet sich an Betroffene, Angehörige und interessierte Laien.

Prof. Jung und die Oberärzte Frau Dr. Katrin Lingenberg, Dr. Achim Degen und Dr. Daniel Scherer beantworten unter der Telefon-Nummer (0 62 41) 501 32 60 Fragen zur Erkennung und Behandlung der Herzschwäche.

(Quelle: Stadtverwaltung Worms)