MAINZ (red.) – Der Spielplatz Proviantmagazin musste erneuert werden, da unter anderem die alte zentrale Kletterkombination altersbedingt abgebaut werden musste. „Umso erfreulicher ist es, dass für die Erneuerung aus Ablösegeldern (Osteiner Hof und Residenzpassage) rund 37.000 Euro für die Erneuerung zur Verfügung standen“, stellen Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch und Gründezernentin Katrin Eder fest: „Der Spielplatz „Am Proviantmagazin“ hat für die Mainzer Altstadt und insbesondere für den Bereich Bleichenviertel und Münsterstraße eine große Bedeutung, da es wenig Freiflächen und Spielplätze in der dichtbesiedelten Altstadt gibt.“ Im Vorjahr fand, wie üblich bei Umgestaltungen sowie Neuausstattungen wie auch bei Neuanlagen von Spielplätzen in Mainz, eine Beteiligung der Kinder aus dem Wohnumfeld statt. Grundsatz jeglicher Planung auf Mainzer Spielplätzen ist es, die jungen Nutzerinnen und Nutzer also Fachleute vor Ort, einzubeziehen, d.h. die Kinder und Jugendliche des Wohnumfeldes an der Auswahl der Spielgeräte zu beteiligen. Für diesen Beteiligungsprozess ist das Amt für Jugend und Familie zuständig. Bei größeren Maßnahmen finden zwei Partizipationstermine mit interessierten Kindern, Jugendlichen, Eltern sowie Anwohnerinnen und Anwohner statt. Beim ersten Termin können die Beteiligten ihre Wünschen, Ideen und Anregungen vortragen. Und das waren die Favoriten der Kinder:

• Kletterkombination (aus Holz, ähnlich wie vorhanden)

• Spielhaus (für den Kleinkindbereich, eventuell mit Matschtisch)

• Doppelschaukel mit einem Babysitz

• (schnelle) Rutsche

• Balancierbalken (aus Holz)

• Reckstangen

• Doppelwippe

• Wipptiere

• Trampolin

• Drehscheibe Darüber hinaus wünschten sich die Kinder, dass die beliebten Federwipptiere auf jeden Fall bleiben sollten, wie auch der Sandhügel im Kleinkindbereich. Erhalten werden sollte auch der stark genutzte Fallschutz aus Sand. Der Wunsch nach einer Wasserpumpe konnte aus Hygienegründen und wegen der hohen Folgekosten leider nicht erfüllt werden. Wünsche der Eltern waren ein Spielplatzschild, damit der Spielplatz nicht mehr mit Hundekot, Zigaretten u.a. verunreinigt wird. Sie regten ferner eine Überholung der Sitzbänke an und schlugen eine Barriere bzw. Zaunverlängerung zur Münsterstraße hin vor, um zu verhindern, dass Kinder auf die Straße laufen können. Simone Hierold, Planerin beim Grün- und Umweltamt, sowie Claudia Berger-Syska Planerin beim beauftragten Ingenieurbüro Englisch, nahmen alle Anregungen und Wünsche aus dem ersten Beteiligungstreffen auf und berücksichtigten sie in ihren Planungen. Beim zweiten Treffen konnten sie allen Kindern und Erwachsenen zwei Entwürfe mit verschiedenen Spielgeräten unterschiedlicher Hersteller vorstellen:

• Variante 1: eine Spiel-Kletter-Kombi (wie das alte Gerät), eine 2er-Wippe, eine Kleinkind-Sandspielfläche mit Spielanlage

• Variante 2: eine Spiel-Kletter-Kombi, eine Doppelschaukel mit einem Kleinkindersitz, eine Kleinkind-Sandspielfläche mit Spielanlage Bei beiden Varianten werden die aus Sand bestehenden Fallschutzbereiche mit Holzbalken, die zum Balancieren genutzt werden können, eingefasst. Die vorhandenen Wipptiere bleiben am jetzigen Standort, die beiden bestehenden Backtische werden versetzt. Im Eingangsbereich wird eine zusätzliche Barriere errichtet. Die Grünstruktur wird neu angelegt. Da beide Entwürfe nahezu alle Wünsche und Vorschläge berücksichtigen konnten, war die Zufriedenheit der Anwesenden sehr hoch. Die Kinder stimmten abschließend über ihren favorisierten Entwurf ab. Klare Gewinnerin war die Variante zwei. Eine zusätzliche Reckstange an der SpielKletter-Kombi wurde auf Wunsch der Kinder und Eltern zugesagt. Leider gab es Verzögerungen bei der Lieferung der Spielgeräte gab, so dass die Umbauarbeiten erst rund vier Wochen nach dem ursprünglich anvisierten Termin beendet werden konnten. Der Spielplatz ist seit zwei Wochen zum Spielen freigegeben.