Fotoquelle: 1. FSV Mainz 05

MAINZ (jk)- Mit einem 1:1 (0:1)-Remis gegen den VfL Wolfsburg ist der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag ins Jahr 2024 gestartet.

Den Pausenrückstand – Vaclav Cerny hatte die Gäste in Führung gebracht – egalisierte nach einer Stunde 05-Kapitän Silvan Widmer per Kunstschuss. Die Mainzer hatten zwar über weite Strecken mehr vom Spiel gehabt, mussten sich in der Schlussphase aber auch bei Robin Zentner bedanken, der kurz vor Schluss glänzend reagierte und so den verdienten Punkt festhielt.

Im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres kehrte die etatmäßige Nummer eins, Zentner, nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause Ende des vergangenen Jahres ins Tor zurück. Auch den beiden Eigengewächsen Jonny Burkardt und Merveille Papela schenkte Cheftrainer Jan Siewert das Vertrauen, der sein Team nominell in einem variablen 5-3-2-System auf den Platz geschickt hatte.

Der FSV, bei dem Kapitän Widmer nach nur drei Minuten Gelb-verwarnt wurde, begann druckvoll und wirkte zunächst zielstrebiger. In der fünften Minute tauchte Tom Krauß auf dem rechten Flügel auf und flankte fast von der Grundlinie vors Tor, wo jedoch weder ein Mainzer noch ein Gäste-Akteur die durch den Fünfmeterraum rauschende Flanke erreichen konnte. Vier Minuten später brachte Phillipp Mwene aus dem linken Halbfeld eine Freistoßflanke vors Tor, die der am zweiten Pfosten lauernde Widmer aber nur noch touchieren und nicht aufs Tor bringen konnte (9.). Mit seiner ersten Offensivaktion der Begegnung sollte trotz der ordentlichen Anfangsphase der 05ER der VfL in Führung gehen: Lovro Majer bediente im Zentrum Cerny, der Sepp van den Berg ausguckte, aussteigen ließ und schließlich Zentner aus 17 Metern keine Chance ließ – 0:1 (12.). Die Gastgeber haderten nicht lange mit diesem Treffer aus dem Nichts, blieben im Spiel und näherten sich dem durch Koen Casteels gehüteten Wolfsburger Tor an. In der 18. Minute versuchte es Mwene im Anschluss an eine Ecke aus der Distanz, doch der belgische Schlussmann klärte mit den Fingerspitzen. Nur eine Minute später tauchte Widmer nach einer feinen Spielverlagerung frei auf rechts auf, doch Burkardts Kopfball aus rund zehn Metern verfehlte das Tor deutlich (19.). Die Gäste aus dem Norden ließen es langsam angehen, ließen sich bei ruhenden Bällen viel Zeit und hielten sich im Spiel nach vorne lange Zeit zurück. Dem gut aufgelegten und aus einer stabilen Grundordnung heraus agierenden FSV konnte man in erster Linie vorwerfen, es vorne an der letzten Präzision vermissen zu lassen – ein altbekanntes Problem. 

Vor beiden Toren tat sich nun zunächst nicht viel. Erst in der 35. Minute kamen die Mainzer zu ihrer nächsten Halbchance, als Karim Onisiwo einen Mwene-Eckstoß am ersten Pfosten erwischte, der Versuch aber einen guten Meter über dem Gehäuse landete. Die dickste 05-Gelegenheit des ersten Durchgangs sollte sich schließlich fünf Minuten vor der Pause Burkardt bieten, der eine Flanke von Dominik Kohr aus zentraler Position mit dem Kopf erreichte, dabei allerdings zu zentral abschloss, Casteels war zur Stelle (40.). Der zweite ernsthafte Wolfsburger-Abschluss der Partie kurz darauf war dann eher harmloser Natur, als Majer aus 20 Metern frei abzog, das Leder aber auf der Hintertortribüne landete (42.). Zentner musst zwei Minuten später erstmals so richtig eingreifen, als Jonas Wind es aus 18 Metern versuchte, den 05-Keeper dabei aber nicht ernsthaft prüfen konnte (44.). Mit einer schmeichelhaften Führung für die Gäste ging es wenig später in die Katakomben.

Unverändert kehrten die Teams zurück, und erneut verbuchte der FSV den ersten Abschluss für sich. In der 51. Minute schaltete der FSV nach Ballgewinn im Mittelfeld schnell um, doch Krauß Schuss aus 20 Metern landete einen Meter neben dem Gehäuse. Ansonsten sahen die 24.000 Zuschauer einen verhaltenen Wiederbeginn, der von vielen Unterbrechungen geprägt war. Und so kam der Kracher von Widmer, der dem FSV den Ausgleich bescherte völlig überraschend: Nach einem Seitenwechsel Mwenes landete der Ball beim FSV-Kapitän, der statt zu flanken volley abzog und traumhaft zum Ausgleich in den Winkel vollendete (61.). Unmittelbar im Anschluss an diese Erlösung vollzog Siewert seinen ohnehin bereits vorbereiteten ersten Wechsel und brachte Brajan Gruda für Papela in die Partie, der der FSV in den folgenden Minuten wieder deutlicher den Stempel aufdrückte. Torchancen ließen dabei allerdings auf sich warten, so dass die Begegnung zu Beginn der Schlussphase, in der auch der Ex-Mainzer Ridle Baku als Joker mitwirken durfte, als offener Schlagabtausch daherkam.

Nach 78 Minuten reagierte der 05-Cheftrainer erneut und brachte Leandro Barreiro sowie Marco Richter für Krauß und Burkardt. Immer wieder fehlte jedoch die letzte Durchschlagskraft in vorderster Linie, zwingendes tat sich in beiden Strafräumen kaum noch. Bis die Gäste in der 88. Minute nach einem Eckball die große Chance auf den Lucky Punch haben sollten, Zentner aber glänzend reagierte, als er den Kopfball Bornauws aus fünf Metern mit einem unglaublichen Reflex parierte. In der Nachspielzeit wurde es zwar noch einmal hektisch, am Endstand änderte das letztlich aber nichts mehr. Die Mainzer starten somit mit einem Remis ins neue Jahr und haben nach der Hinrunde elf Zähler auf dem Konto. Am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr) ist Union Berlin zum Rückrunden-Auftakt in der MEWA ARENA zu Gast. 

MAINZ 05 – WOLFSBURG 1:1 (0:1)

FSV: Zentner – Widmer, Fernanded, van den Berg, Caci, Mwene – Kohr, Krauß (78. Barreiro), Papela (62. Gruda) – Burkardt (78. Richter), Onisiwo
Wolfsburg: Casteels – Maehle, Bornauw, Jenz, Cozza (64. Rogerio) – Arnold, Vranckx (71. Svanberg), Cerny (71. Baku), Majer, Kaminski – Wind

Tore: 0:1 Cerny (12.), 1:1 Widmer (61.)
Zuschauer: 24.000
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Sascha Thielert, Thomas Gorniak, Martin Petersen, Sascha Stegemann)