Gegen Leverkusen ließen die 05ER sehr wenig zu. Mit mehr Präzision in der Offensive und weniger individuellen Fehlern in der Defensive will man in Mönchengladbach etwas mitnehmen. Fotoquelle: 1. FSV Mainz 05

MAINZ (jk)- Wie alle beim 1. FSV Mainz 05 hätte sich auch Sportvorstand Christian Heidel einen besseren Saisonstart gewünscht.

„Aber wir dürfen deswegen nicht in Selbstmitleid zerfließen, wir müssen diese Situation annehmen und gemeinsam dagegen ankämpfen. Genau in diesem Modus bin ich“, betonte Heidel im Interview unter der Woche vor dem Auswärtsspiel am Freitagabend (20:30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) bei Borussia Mönchengladbach. Im Borussia Park will der FSV mit rund 1.300 Fans im Rücken (Tageskassen geöffnet) im siebten Anlauf endlich den ersten Sieg einfahren. Anlass zum Optimismus gibt, trotz des erneut negativen Ergebnisses, die Leistung am vergangenen Wochenende gegen das Top-Team aus Leverkusen.

Trotz der am Ende deutlichen 0:3-Niederlage konnte Bo Svensson einige positive Sachen mit in die Trainingswoche mit seinem Team nehmen, wie er auf der Pressekonferenz am Donnerstag betonte. „Fakt ist, dass wir sehr wenig zugelassen haben. Leverkusen hatte vier Chancen und war sehr effektiv, aber wir haben es im Großen und Ganzen gut verteidigt“, sagte der Mainzer Cheftrainer. Obwohl der erste Leverkusener Torschuss bereits den 0:2-Rückstand bedeutete, sei die Mentalität sehr gut gewesen. „Ich hatte nie das Gefühl, dass die Jungs sich gehen lassen oder aufgeben.“

Die 05ER kamen gegen Bayer 04 zu Möglichkeiten, ließen jedoch die Durchschlagskraft vermissen. Mehr Präzision in der Offensive wünscht sich Svensson von seinem Team möglichst schon im Flutlichtspiel am Freitagabend, Angriffe, die über gute Ansätze hinausgehen. Dennoch betont der Däne: „In der Phase, in der wir uns befinden, war es ein guter Auftritt. Wir sind dafür leider mit keinem positiven Ergebnis belohnt worden.“

Bei Gegentoren aufgrund individueller Klasse wie den Freistoßtreffer von Alejandro Grimaldi in den Winkel könne man nichts tun. „Aber es gab Tore, bei denen wir nicht gut verteidigt haben und dafür bestraft wurden. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht und unsere Gegner waren sehr effektiv bis jetzt. Es ist eine Mischung aus verschiedenen Faktoren“, so Svensson zur Analyse des bisherigen Saisonverlaufs. Nach sechs Spieltagen steht der FSV mit einem Punkt am Tabellenende und benötigt Punkte. Möglichst schon am Freitag in Mönchengladbach.

Sein Team wisse, wie der einzige Weg aus der Negativspirale zu schaffen sei. „Der Fokus muss auf den Dingen liegen, die wir beeinflussen können: Inhaltliche Arbeit, nicht aufgeben oder hadern, sondern dranbleiben. Dann werden die Sachen mal auf unsere Seite fallen. Wir müssen sehr viel dafür tun, auch im mentalen Bereich“, so Svensson. „Es fällt schwerer, wieder aufzustehen und dagegenzuhalten nach den Spielen der letzten Wochen. Aber es gibt keine andere Möglichkeit.“

Positiv stimmt den Mainzer Chefcoach die Tatsache, dass Kapitän Silvan Widmer wieder vollständig im Mannschaftstraining dabei sein kann. „Er hat diese Woche alles mitgemacht. Es ist wichtig, dass der Kapitän bei der Mannschaft ist. Als Typ, als Spieler, er strahlt positive Energie aus. Wir brauchen jeden in dieser Phase.“ Nicht mit dabei sein in Mönchengladbach kann dagegen Karim Onisiwo, den Probleme am Hüftbeuger plagen. Dazu kommen Nelson Weiper, Jonathan Burkardt, Andreas Hanche-Olsen, Maxim Leitsch und Phillipp Mwene, die weiterhin nicht zur Verfügung stehen.

Die Borussia aus Mönchengladbach befindet sich nach einem großen personellen Umbruch im Sommer unter dem neuen Trainer Gerardo Seoane in einem Entwicklungsprozess. In Bochum gelang den Gladbachern am vergangenen Wochenende der erste Saisonsieg. „Eine gut besetzte Mannschaft“ sieht Svensson beim Gegner. „Sie bringen einen klaren Plan mit. Das ist ein Top-Gegner. 20:30 Uhr in Mönchengladbach, da wartet ein intensives Spiel auf uns. Wir sind bereit dafür“, betont der 05-Chefcoach.

Quelle: 1. FSV Mainz 05