Mit 1:4 mussten sich die 05er zum Saisonauftakt in Berlin geschlagen geben. (Foto: FSV Mainz 05)

MAINZ 05 (red/05) – Bundesliga-Auftakt missglückt: Mit 1:4 (0:2) musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Sonntagnachmittag bei Union Berlin geschlagen geben. Es war eine Niederlage, die verschiedene Gründe hatte, wie unter anderem die beiden Gegentore durch Kevin Behrens in den ersten zehn Minuten, die beiden verschossenen Elfmeter von Ludovic Ajorque oder aber das Alu-Pech des Franzosen. Den Anschlusstreffer durch Anthony Caci nach einer guten Stunde hatte zudem erneut Behrens postwendend gekontert, bevor Milos Pantovic in der Nachspielzeit eines zweiten Durchgangs, in dem die 05ER das bessere Teams gewesen waren, den Schlusspunkt setzte. 

„Viel ist in den ersten zehn Minuten liegen geblieben, das war ein Fehlstart. Danach war das Spiel ausgeglichen. Über das gesamte Spiel hatten wir sogar die größeren Chancen – zwei Elfmeter und den Lattentreffer – als der Gegner, insofern sind wir selbst schuld. Ludovic macht bei uns niemand einen Vorwurf, das kann passieren – Mund abputzen, weitermachen“, so 05-Sportdirektor Martin Schmidt nach der Begegnung am DAZN-Mikrofon.

Anfangsphase zum Vergessen

Bo Svensson hatte in der Hauptstadt der selben Elf vertraut, die sich am vergangenen Wochenende im DFB-Pokal bei der SV Elversberg durchgesetzt hatte. Aber gerade einmal 52 Sekunden waren gespielt in dieser neuen Bundesliga-Saison, da zappelte das Leder bereits im Netz von Robin Zentners Tor: Brenden Aaronson spielte Jerome Roussillon auf dem linken Flügel frei, der perfekt flankte, so dass Behrens das Leder nur noch über die Stirn rutschen lassen musste, um sein erstes Saisontor zu markieren – der Ball schlug genau neben dem zweiten Pfosten ein (1. Spielminute). Ein früher Schock, von dem sich der FSV zunächst nicht erholte. Acht Minuten später folgte so etwas wie eine Kopie des ersten Treffers von rechts. Aissa Laidouni flankte nach Rückgabe David Fofanas, Behrens stieg im Zentrum erneut am höchsten und überwand den machtlosen Zentner nach nicht einmal zehn Minuten zum zweiten Mal (10.). Danach fingen sich die Mainzer gegen bis hierhin klar überlegene Gastgeber zumindest defensiv, jedoch ohne selbst Akzente im Spiel nach vorne zu setzen. In der 21. Minute konnte sich Zentner erstmals auszeichnen, als er einen Versuch von Fofana zur Ecke klärte. 

Erst nach einer knappen halben Stunde und einer ersten taktischen Umstellung von Svensson im Rahmen einer Trinkpause meldeten sich die 05ER erstmals vor dem Berliner Tor an. Nach einer Flanke von da Costa – Lee hatte den Außenverteidiger schön freigespielt – landete das Leder über Karim Onisiwo bei Barreiro, dessen Schuss aus acht Metern von einem Abwehrspieler geblockt werden konnte. Dieser ersten Torannäherung folgte keine 60 Sekunden später die zweite: Diesmal ging es über Caci auf dem linken Flügel, dessen Rückpass Anton Stach direkt nahm, aber ebenfalls ein Abwehrbein anvisierte, bevor da Costa den Nachschuss von der Strafraumgrenze über den Kasten setzte (30.). Die klareren Gelegenheiten hatten aber auch im letzten Drittel des ersten Durchgangs die Gastgeber, die noch zweimal an Treffer Nummer drei schnuppern sollten. Zunächst landete ein Freistoß von Chelsea-Leihgabe Fofana am Querbalken (32.), und in der Nachspielzeit zwang Diogo Leite Zentner noch einmal zu einer Glanztat, als der Abwehrspieler es aus zwölf Metern mit einem Schlenzer versuchte (45.+2). Die Pausenführung für Union war völlig verdient, wenngleich der FSV sich Mitte der ersten Halbzeit ein wenig gefangen hatte. 

05ER nun auf Augenhöhe & mit den besseren Chancen

In personell unveränderter Besetzung gingen beide Teams in die zweiten 45 Minuten. Den ersten Abschluss verzeichneten dieses Mal die Gäste, für die Onisiwo nach einer Caci-Flanke scheiterte (50., deutlich vorbei). Gefährlicher wurde es da schon auf der anderen Seite, als es wieder Behrens war, der zum Abschluss kam, der Kopfball des zweifachen Torschützen verfehlte das Gehäuse um Zentimeter (52.). Nach genau einer Stunde reagierte Svensson erstmals. Sepp van den Berg und Brajan Gruda ersetzten Dominik Kohr und Onisiwo. Und Gruda sollte sich gleich glänzend anmelden in dieser letzten halben Stunde. Das Eigengewächs zog entschlossen zum Sprint in den Strafraum an, wurde von Leite zu Fall gebracht und Schiedsrichter Tobias Stieler entschied völlig zurecht auf Strafstoß. Ajorque übernahm wie schon in Elversberg die Verantwortung, scheiterte aber aus elf Metern an Frederik Rönnow – bitter für den FSV (62.). Der Anschlusstreffer sollte aber dennoch nicht lange auf sich warten. Nur zwei Minuten nach dem Fehlschuss flankte da Costa von rechts, Christopher Trimmel klärte per Kopf zu kurz, und Caci vollendete artistisch zum 1:2 aus 05-Sicht (64.). Die sich anbahnende Aufholjagd konterte kurz darauf der Mann des Spiels aus Sicht der Gastgeber. Sheraldo Becker flankte von rechts und Behrens erzielte – erneut per Kopf – seinen dritten Treffer (70.). Die Vorentscheidung? Der FSV, der sich nach dem Seitenwechsel deutlich hatte steigern können, blieb dran und hatte weitere Chancen. Vier Minuten nach dem Rückschlag landete eine da-Costa-Flanke auf dem Kopf von Ajorque, der diesmal am Querbalken scheiterte (74.). 

Union nahm die Zwei-Tore-Führung mit in die Schlussphase, zu deren Beginn Aymen Barkok Jae-sung Lee ersetzte (75.). Fünf Minuten später – in beiden Strafräumen tat sich in dieser Phase wenig bis nichts – zog der 05-Trainer seine letzten Wechsel und brachte Nelson Weiper und Tom Krauß für Stach sowie da Costa. Torgefährlich präsentierte sich zunächst wieder der offensiv auffällige Caci, dessen Schlenzer Robin Knoche per Kopf abwehren konnte (87.). Eine Minute später gab es dann erneut Elfmeter, nachdem Knoche im Strafraum ein Handspiel unterlaufen war. Doch es war nicht der Tag von Ajorque, der sich zwar mutig zeigte und erneut antrat, in Rönnow aber auch zum zweiten Mal seinen Meister fand (88.). Die Chance auf eine ganz heiße Schlussphase war verpufft, vielmehr stellte Joker Milos Pantovic in der letzten Sekunde der fünfminütigen Nachspielzeit noch auf 4:1. Der Sieg der Gastgeber war unter dem Strich verdient, mit Treffer Nummer vier aber um mindestens ein Tor zu hoch ausgefallen. 

Am kommenden Sonntag sind die 05ER – erneut um 15.30 Uhr – in der MEWA ARENA gegen Eintracht Frankfurt gefordert.

UNION BERLIN – MAINZ 05 4:1 (2:0)

Tore: 1:0, 2:0 & 3:1 Behrens (1., 9. & 70.), 2:1 Caci (64.), 4:1 Pantovic (90.+6)

Mainz 05: Zentner – da Costa (81. Weiper), Kohr (60. van den Berg), Bell, Edimilson, Caci – Barreiro, Stach (81. Krauß), Lee (75. Barkok) – Onisiwo (60. Gruda), Ajorque
Schiedsrichter: Tobias Stieler

(Quelle/Fotos/Text: FSV Mainz 05)