MAINZ (jk)- Der 1. FSV Mainz 05 ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden.

Beim Zweitligisten Hertha BSC unterlagen die von rund 1.100 Fans unterstützten 05ER am Mittwochabend auch in der Höhe verdient mit 0:3. Zwei Elfmetertreffer der Herthaner kurz vor und wenige Minuten nach der Pause brachten den FSV auf die Verliererstraße in einem insgesamt zu ideenlosen und in den entscheidenden Momenten fehlerhaften Auftritt.

Zwar hatten die 05ER im ersten Abschnitt bei einem Lattenschuss von Leandro Barreiro noch Pech, im zweiten Durchgang erspielten sich die Rot-Weißen aber keine zwingenden Torchance mehr. Spätestens nach dem dritten Berliner Treffer machten die Mainzer nicht mehr den Anschein, die Partie an diesem bitteren Abend noch drehen zu können.

Im Vergleich zum Ligaspiel beim VfL Bochum am vergangenen Freitag veränderte 05-Cheftrainer Bo Svensson seine Startelf auf vier Positionen. Aymen Barkok, Jae-sung Lee, der Bochumer Last-Minute-Torschütze Tom Krauß und Josuha Guilavogui bei seinem Debüt in der Anfangself liefen von Beginn an auf. Sepp van den Berg, Ludovic Ajorque, Danny da Costa und Dominik Kohr nahmen dafür zunächst auf der Bank Platz. Stefan Bell fehlte aufgrund von Achillesehnenproblemen gänzlich im Mainzer Kader.

Im 4-2-3-1-System legten die 05ER offensiv los. Barkok machte sich bereits nach 90 gespielten Sekunden auf den Weg in Richtung Hertha-Tor und konnte erst kurz vor dem Abschluss im Strafraum gestoppt werden. Die anschließende Ecke auf den ersten Pfosten von Edi Fernandes bekam Maxim Leitsch per Kopf nicht auf das Tor gedrückt. Es war ein ordentlicher Beginn der Partie für den FSV, der die Herthaner hoch anlief und versuchte, offensiv Klarheit in das Spiel mit Ball zu bringen, was aber nur selten gelang. Anthony Caci hatte nach einem weiten Einwurf von Brajan Gruda und der Kopfballverlängerung von Lee eine weitere gute Möglichkeit, setzte seinen Schuss in der neunten Minute aber zu hoch an. Die Gastgeber konzentrierte sich zunächst auf schnelle, durchaus gefährliche Umschaltmomente über die Außenbahnen. Der agile Fabian Reese fand nach einem Mainzer Fehler im Aufbauspiel mit seiner Hereingabe von links seinen Gegenpart Marten Winkler. Der Hertha-Angreifer verpasste vor dem 05-Tor nur knapp den Ball und die Führung (10.). Fünf Minuten später musste Robin Zentner erstmals sein Können bei einem Schuss von Winkler von der rechten Seite aufzeigen. Nach der Anfangsphase taten sich die Rheinhessen schwerer, die Berliner wurden offensiv immer mutiger.

Auf beiden Seiten kam in einer dennoch ausgeglichenen Partie offensiv in der Folge deutlich weniger zustande als noch in der Anfangsviertelstunde. Es musste erneut ein weiter Gruda-Einwurf und etwas Zufall her für die bis dato größte Chance der 05ER und des ganzen Spiels. Karim Onisiwo behauptete die Kugel etwa sechs Meter vor dem Tor und legte für Barreiro auf, der den Ball aus kurzer Distanz an die Latte schoss (30.). Ein Aussetzer von Guilavogui gab der Hertha jedoch vor der Pause nochmal die Gelegenheit zur Führung. Der Mainzer Innenverteidiger verschätzte sich bei einem langen Ball in Richtung Haris Tabakovic, der Berliner Angreifer scheiterte aber aus spitzem Winkel im Duell mit Zentner (42.) Die einminütige Nachspielzeit der ersten Hälfte war bereits abgelaufen, als Winkler nochmal einen Ball in den Strafraum brachte, wo Leitsch im Duell mit Ex-05ER Florian Niederlechner zu spät kam. Den anschließenden Fouelfmeter versenkte Reese zur Berliner 1:0-Führung, danach ging es für beide Teams direkt in die Katakomben. Insgesamt hatte sich der FSV im ersten Abschnitt in der Offensive zu planlos gezeigt und zudem Pech bei seinem Alu-Treffer, die Hertha-Führung war insgesamt nicht unverdient.

Unverändert gingen beide Teams die zweite Halbzeit an, die aus Mainzer Sicht so bitter begann wie die erste geendet war, denn erneut bekamen die Gastgeber einen Strafstoß zugesprochen. Gruda war der Ball im Strafraum bei einem Klärungsversuch an den Arm gesprungen. Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck zeigte sofort auf den Punkt und Tabakovic versenkte auch den zweiten Elfmeter der Hertha an diesem Abend – 2:0 (50.).

Auf diesen Wirkungstreffer reagierte 05-Chefcoach Svensson mit einem Dreifachwechsel. Ajorque gesellte sich nun zu Onisiwo in den Sturm, Marco Richter rückte ins Mittelfeld und van den Berg in die Innenverteidigung. Lee, Leitsch und Barkok mussten dafür runter. Der bittere Auftakt in den zweiten Abschnitt hatte Wirkung gezeigt, denn die Gastgeber bestimmten nun die Partie, setzten den FSV weiter unter Druck und kamen zum dritten Treffer, auch, weil die 05ER ihre Gegenspieler gewähren ließen. Jonjoe Kenny wurde bei seiner Flanke von der rechten Seite nicht gestört, am zweiten Pfosten konnte Tabakovic unbedrängt einköpfen und den Doppelpack schnüren.

Der FSV wirkte angeschlagen und machte nicht den Anschein, die Partie noch drehen zu können. Offensiv fiel den Rheinhessen dafür weiterhin zu wenig ein, viele einfache Aktionen misslangen den Akteuren in Rot-Weiß. Mit der Einwechslung von Kohr und da Costa für Barreiro und Fernandes schöpfte Svensson sein Wechselkontingent bereits nach 70 Minuten aus. Die Hertha spielte die verbleibende Spielzeit souverän runter, wirklich zwingende Torchancen waren nun nicht mehr zu verzeichnen. Es blieb beim verdienten Sieg für die Hauptstädter.

Weiter geht es für den FSV am Samstag, 04. November mit dem Liga-Heimspiel gegen RB Leipzig.

DFB-POKAL, ZWEITE RUNDE:

HERTHA BSC – 1. FSV MAINZ 05 – 3:0 (1:0)

Mainz 05: Zentner – Fernandes (70. da Costa), Guilavogui, Leitsch (58. van den Berg), Caci – Barreiro (70. Kohr), Krauß – Barkok (58. Richter), Lee (58. Ajorque) , Gruda – Onisiwo

Hertha BSC: Ernst – Kenny, Kempf, Leistner, Winkler (85. Christensen), Zeefuik, Dárdai (75. Bouchalakis), Klemens (90. Gechter), Reese, Niederlechner (75. Scherhant), TabakovicTore: 1:0 Reese (45.+1 FE), 2:0 & 3:0 Tabakovic (50. FE & 61.)

Zuschauer: 29.621

Quelle: 1.FSV Mainz 05