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Ingelheim (jk)- Mitte Februar wurde bekannt gegeben, dass die ärztliche Bereitschaftspraxis in Ingelheim noch im Laufe dieses Jahres geschlossen werden soll.

Grund dafür, „die von den Krankenkassen zur Verfügung gestellten Mittel sind nicht kostendeckend und das Defizit muss von den rheinland-pfälzischen Ärztinnen und Ärzten selbst finanziert werden“. Eine weitere Erhöhung der finanziellen Belastungen würde die Attraktivität einer ärztlichen Tätigkeit in Rheinland-Pfalz verschlechtern und den Ärztemangel im Land erhöhen“,so die Kassenärztliche Vereinigung in Ihrer Mitteilung.

Die Landtagsabgeordnete Nina Klinkel (SPD) intervenierte wie angekündigt bei der Kassenärztlichen Vereinigung und forderte sie auf, die Schließung der Bereitschaftspraxis zu überdenken. Über das Resultat zeigt sich Klinkel enttäuscht: „Es gab keine Bereitschaft, über die Weiterführung der Praxis nachzudenken. Kein Argument griff“, so die Abgeordnete. „Es ist absurd“, findet Klinkel.

„Neben der Umlage, die die örtlichen Ärzte für die Praxis zahlen und der Vergütung, die die Krankenkassen der KV für die vertragsärztliche Versorgung ihrer Versicherten in Rheinland-Pfalz zahlen, fördern die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen in Rheinland-Pfalz zusätzlich freiwillig die Strukturen des Bereitschaftsdienstes. 2019 betrug dieser Betrag rund 4 Millionen Euro, 2020 sollen voraussichtlich 6 Millionen Euro fließen. Die Praxis ist, so versicherte mir auch der Leiter Dr. Zimmermann, gut frequentiert und soll nun trotz all dieser Tatsachen schließen“.

Die Kassenärztliche Vereinigung argumentierte: „Statt walk-ins gäbe es nun die bereits kommunizierte Telefonnummer, um die Ressource Arzt weniger zu binden“, berichtet Klinkel. Dies hieße nichts anderes als die Reduktion der persönlichen Betreuung Patient/Arzt zugunsten einer Erstbetrachtung via Telefon, wie Klinkel findet.

„Das ist meines Erachtens nach eine negative Entwicklung. Wir bemühen uns im Land überall den Aspekt der persönlichen Fürsorge zu fördern, beispielsweise mit dem präventiven und gesundheitsfördernden Beratungs- und Vernetzungsangebot der „Gemeindeschwester Plus“, das gerade für hochbetagte Menschen gedacht ist, die noch keine Pflege brauchen“. Nicht nur, aber gerade auch für sie sei eine wohnortnahe und persönliche Versorgung wichtig, so Klinkel.

„Und zwar nicht nur Montag bis Freitag. Die Bereitschaftspraxen runden hier das Versorgungsangebot ab. Das bitte ich wirklich zu beachten“, so Klinkel abschließend.

(Quelle: MdL Nina Klinkel)