Fotoquelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms

ALZEY (jk)- In einer richtungsweisenden Entscheidung hat sich der Kreisausschuss des Landkreises Alzey-Worms einstimmig für die Übernahme des DRK-Krankenhauses in Alzey ausgesprochen. Damit soll die stationäre medizinische Versorgung in der Region langfristig gesichert werden. Die finale Entscheidung trifft der Kreistag am 4. Juni.

„Dies ist eine entscheidende Weichenstellung“, betont Landrat Heiko Sippel. Die Übernahme sei weit mehr als eine formale Umstrukturierung – sie bedeute die Übernahme großer Verantwortung in einem komplexen Prozess, der fast einer Neugründung gleiche. Ziel sei es, das Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft zukunftssicher aufzustellen.

Das Krankenhaus soll ab dem 1. Juli in die Verantwortung des Landkreises als Eigenbetrieb überführt werden. Diese Rechtsform ermögliche eine schnelle Umsetzung, ohne die Zustimmung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), und sichere zugleich eine effektive Steuerung durch den Landkreis. Ein Kaufpreis wird nicht fällig, da das Klinikgebäude laut dem Vertrag aus dem Jahr 1990 bei Insolvenz an den Kreis zurückfällt. Allerdings übernimmt der Landkreis die laufenden Betriebskosten.

Landrat Sippel unterstrich die Bedeutung des Hauses für die Region – gerade mit Blick auf den demographischen Wandel und die Notfallversorgung entlang der stark befahrenen Autobahnen in der Umgebung. „Die Entscheidung zeigt parteiübergreifend den starken politischen Willen, die Gesundheitsversorgung vor Ort zu erhalten“, so Sippel.

Auch für die Belegschaft soll die Übernahme keine Nachteile mit sich bringen. Der Kreis sichert zu, dass alle Mitarbeitenden im Rahmen der gesetzlichen Regelungen übernommen werden.

Das DRK-Krankenhaus war 1990 vom Landkreis an die nun insolvente DRK Krankenhausgesellschaft mbH übergeben worden. Mit der Rückführung in kommunale Hände kehrt das Haus nun in die Verantwortung des Kreises zurück – ein bedeutsamer Schritt für die medizinische Daseinsvorsorge in Alzey und Umgebung.