Symbolfoto (Foto: stock.adobe.com | zinkevych/VG Nieder-Olm)

VG NIEDER-OLM (red) – Vom 11. bis zum 17. Februar findet die Internationale COA-Aktionswoche statt, die sich Kindern aus Suchtfamilien widmet. COA steht für „Children of alcoholics/children of addicts“ – Kinder von Alkoholkranken bzw. Abhängigkeitserkrankten. Die COA-Aktionswoche soll die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Medien auf die betroffenen Kinder lenken. Auch die Psychosoziale Beratungsstelle Reling der Verbandsgemeinde Nieder-Olm beteiligt sich mit verschiedenen Aktionen daran.

Unter anderem wird es eine Veranstaltung an der Nieder-Olmer Selztalschule geben. Dort soll in einer neunten Klasse über die Gefahren des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft informiert werden. Die Folgen werden sehr anschaulich durch realitätsnahe Babypuppen vermittelt. Dies verdeutlicht die fatalen Wirkungen, die Alkohol auf das ungeborene Kind hat. Ein ungesundes Aussehen, weit auseinander stehende Augen und ein zu kleiner Kopf sind optische Kennzeichen des so genannten „Fetalen Alkoholsyndroms“. Ziel ist es, Jugendliche bereits frühzeitig für das Thema Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zu sensibilisieren.

Am 20. Februar wird die Reling auf dem Nieder-Olmer Wochenmarkt vertreten sein. In der Zeit von 14:00 bis 16:00 Uhr wird sie mit Riesenzeitungen auf das Thema aufmerksam machen. So sollen die Besucher des Marktes niederschwellig und dennoch prägnant und gut sichtbar über die Situation der betroffenen Kinder und Familien informiert und auf Hilfsmöglichkeiten hingewiesen werden.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Studien belegen, dass deutschlandweit ca. 2,6 Millionen Kinder mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil leben. Hinzu kommen 40.000 – 60.000 Kinder mit drogenabhängigen Eltern. Die Zahl der Kinder, die unter nichtstofflichen Süchten (z.B. Spielsucht) im Elternhaus leiden, lässt sich nicht genau beziffern. Es kann davon ausgegangen werden, dass ca. 10 Prozent der Bevölkerung Deutschlands in ihrer Kindheit durch ein Suchtproblem in der Familie belastet wurden bzw. aktuell belastet sind.

Darüber hinaus werden jährlich in Deutschland ca. 2000 Kinder mit dem klinischen Vollbild FAS (Fetales Alkoholsyndrom) sowie ca. 4000 Kinder mit alkoholbedingten kognitiven Schädigungen sowie erheblichen Verhaltensstörungen geboren. Acht von zehn Frauen trinken (zumindest selten) Alkohol in ihrer Schwangerschaft. Den meisten Frauen ist nicht bewusst, dass Alkohol als Zellgift die geistige und körperliche Entwicklung des Embryos im Mutterleib behindert und zu irreversiblen Schädigungen führen kann.

Beratungsstellen wie die Reling bieten Unterstützungsangebote für die betroffenen Familien an. Damit finden sowohl Kinder und Jugendliche als auch die Eltern Ansprechpersonen und konkrete Hilfestellungen. So zum Beispiel, indem sie im geschützten Rahmen der Beratungsstellen über die familiäre Situation sprechen können. (Quelle: VG Nieder-Olm)

Ansprechpartner bei der Reling
Lena Amin / Volker Keuch
Präventionsfachkräfte der Psychosozialen Beratungsstelle Reling Nieder-Olm
Tel.: 06136 – 922280
E-Mail: reling@vg-nieder-olm.de