Landrat Ernst Walter Görisch gratulierte den Neubürgerinnen und Neubürgern und händigte die Einbürgerungsurkunden aus.

ALZEY-WORMS (red) – Insgesamt 30 Neubürgerinnen und Neubürgern überreichte Landrat Ernst Walter Görisch im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Einbürgerungsurkunden im Kulturzentrum in Alzey und gratulierte zu diesem besonderen Ereignis. Fünf Personen sind ursprünglich türkischer Herkunft und machen damit den größten Teil der neu eingebürgerten Gruppe aus, gefolgt von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kosovo (vier Personen), Polen, Rumänien, Italien (jeweils drei Personen), Großbritannien, Thailand, Marokko (jeweils zwei Personen), Griechenland, Ruanda, Brasilien, Libanon, China und den Philippinen (jeweils eine Person). „Viele leben seit Jahren in Deutschland und sollen nun die Möglichkeit haben, sich mit einbringen, mitbestimmen und wählen zu können“, stellte der Kreischef fest. Als Besonderheit hob der Landrat die doppelte Staatsbürgerschaft hervor. 19 Personen – und damit der größte Teil der neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger – erhielten die deutsche Staatsbürgerschaft unter Beibehaltung der ausländischen Staatsangehörigkeit. „Die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft werte ich als positive Entwicklung, da durch die Beibehaltung der ausländischen Staatsangehörigkeit auch die Rechte aus dem Heimatland beibehalten werden können“, so Görisch. Mit der Überreichung der Einbürgerungsurkunde und der damit erfolgten rechtlichen Integration in die Bundesrepublik Deutschland sind neben dem Wahlrecht und den Rechten der freien Berufswahl, der Gewerbefreiheit, dem Schutz vor Ausweisung und visafreiem Reisen in vielen Ländern der Welt – um nur einige Beispiele zu nennen – auch Pflichten verbunden. So sind die Neubürgerinnen und Neubürger unter anderem dazu angehalten, Ehrenämter zu übernehmen und für die freiheitlich demokratische Grundordnung einzustehen. Eingebürgert werden kann, wer seit acht Jahren seinen rechtmäßigen Wohnsitz in Deutschland hat, sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennt, seinen Lebensunterhalt ohne öffentliche Unterstützung bestreitet, nicht wegen einer Straftat verurteilt wurde und ausreichende Deutschkenntnisse im Rahmen eines Einbürgerungstests nachgewiesen hat. „Mit der erfolgreichen Teilnahme am Einbürgerungstest haben die Bürgerinnen und Bürger Motivation bewiesen, Teil unserer Gesellschaft werden zu wollen“, betont Landrat Görisch und sieht im Einbürgerungsakt nicht nur eine rechtliche, sondern vielmehr den Auftrag einer sozialen und gesellschaftlichen Integration. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, richtete der Landkreis nun dauerhaft die Stelle einer Integrationsbeauftragten ein. „Wir als Landkreis haben es uns zur Aufgabe gemacht, ein Integrationskonzept zu erarbeiten, um damit insbesondere die gleichberechtigte Teilhabe der steigenden Zahl der Migrantinnen und Migranten in allen Lebensbereichen, die Intensivierung des gesellschaftlichen Dialogs und die Teilhabe an politischen Entscheidungen bestmöglich zu gewährleisten“, informierte Görisch. Innerhalb der Kreisgrenzen leben 17,4 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und der starken Wirtschaftskraft sei die Unterstützung durch gut ausgebildete Menschen unabhängig von der nationalen Herkunft wichtig. Die Feierlichkeit wurde musikalisch umrahmt von Horst Haub, Lehrer der Kreismusikschule Alzey-Worms. Er begeisterte die Zuhörer auf dem Klavier mit den Werken „Ombre“ und „Passagio“ des Komponisten Ludovico Einaudi. (Quelle: Kreisverwaltung Alzey-Worms)