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MAINZ (jk)-In Mainz gibt es für Menschen ohne festen Wohnsitz grundsätzlich ganzjährig Übernachtungsmöglichkeiten in den Einrichtungen des Thaddäus-Heimes (53 Plätze), des Egli-Hauses (20 Plätze) sowie des Wendepunktes (4 Plätze für Frauen).

Darüber hinaus richtet die Landeshauptstadt Mainz über die Wintermonate 2021/2022 vom 01.12.21 bis voraussichtlich 31.03.2022 Plätze in der Housing Area in Gonsenheim ein. Sie bietet insbesondere Personen, die aus den unterschiedlichsten Gründen eine der ganzjährigen Übernachtungseinrichtungen nicht nutzen können oder wollen, über die Wintermonate eine Übernachtungsmöglichkeit. Interessierte können sich bei der Stiftung Juvente mit ihrem Aufnahmewunsch melden, die sich im Auftrag der Stadt um die Belegung der Plätze kümmert. Es werden insgesamt 50 Plätze zu Verfügung stehen. Ein dauerhafter Aufenthalt bis Ende März 2022 ist möglich. Von den 50 Schlafplätzen werden vier Plätze für kurzfristige nächtliche Aufnahmen in Notsituationen vorgehalten. Die Container am Fort Hauptstein werden in diesem Jahr nicht aufgestellt.

In Kooperation mit dem Verein Armut und Gesundheit übernimmt die Stadt Mainz die Kosten von Grippeschutz- und Pneumokkokenimpfungen für obdachlose Menschen, die ohne Krankenversicherungsschutz sind. Der Verein ist dankenswerterweise bereit, die Impfungen durchzuführen. Auch ist von Seiten des Vereins Armut und Gesundheit eine zeitnahe Booster-Impfung gegen das Coronavirus geplant. Zudem werden obdachlosen Menschen, die in einer der o. g. Unterkünfte übernachten, bei Bedarf mit medizinischen Masken versorgt.

Das Hilfesystem für obdachlose Menschen (gemeint sind Menschen ohne festen Wohnsitz, die sowohl als Durchwanderer, als auch als Mainzer Nichtsesshafte zumindest zur Zeit auf der Straße leben) im Stadtgebiet Mainz ist darauf ausgerichtet, dass die Institutionen der Obdachlosenhilfe und die Stadtverwaltung die Hilfen gemeinsam anbieten und organisieren. In der Wohnungslosenhilfe sind insbesondere der Caritasverband, die Mission Leben, die Pfarrer-Landvogt-Hilfe sowie der Verein Armut und Gesundheit tätig.

Diese Tätigkeiten werden ergänzt durch die Angebote ehrenamtlicher Initiativen, verschiedener Kirchengemeinden sowie den Kältebus des Vereins zur Förderung sozial und gesundheitlich benachteiligter Menschen. Die Organisationen, Vereine und auch einzelne Ehrenamtliche übernehmen hier als sogenannte Träger der Wohnungslosenhilfe eine wichtige Funktion. Sie halten diverse Unterstützungsangebote für obdachlose Menschen vor, u. a. ambulante und stationäre Resozialisierungshilfe, Beratung und Verpflegung. Die Stadtverwaltung stellt gemeinsam mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe eine breitgefächerte Versorgung sicher und bezuschusst verschiedene Institutionen für die Unterhaltung ihrer Einrichtungen.

Die Stadtverwaltung steht regelmäßig in Verbindung mit den in der Betreuung und Versorgung von obdachlosen Menschen betrauten Organisationen, um eine bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten. Im Jahr 2020 wurde zu diesem Zweck der Runde Tisch Obdachlosigkeit verstetigt, zu dem die Stadt Mainz einlädt und dessen Mitglieder sich regelmäßig treffen.

Immer wieder wird die Frage gestellt, wie viele obdachlose Menschen sich im Stadtgebiet aufhalten. Da obdachlose Menschen, die sich im Stadtgebiet Mainz aufhalten, nicht statistisch erfasst werden, kann von Seiten der Stadt Mainz zu dieser Frage keine verlässliche Zahl veröffentlicht werden. Das liegt daran, dass es für Menschen ohne festen Wohnsitz keine Meldepflicht beim Bürgeramt gibt und es sich zum Teil um eine sehr mobile Personengruppe handelt.