Fotoquelle: EWR

WORMS (jk) – – Für das Erreichen der im Klimaschutzprogramm des Bundes festgesetzten Ziele kommt unter anderem der Wasserstofftechnologie eine wachsende Bedeutung zu.

Deutschland soll nach Wunsch der Bundesregierung bei der Nutzung von klimafreundlichem Wasserstoff als nachhaltigen Energieträger eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen. Dazu verabschiedete das Bundeskabinett am 9. Juni 2020 eine Strategie, die Förderungen in Milliardenhöhe und rechtliche Erleichterungen für den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger vorsieht. Im Schulterschluss mit der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN), die im Rahmen eines Nationalen Investitionsprogramms des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) als Wasserstoff-Modellregion anerkannt wurde, könnte künftig auch die Stadt Worms einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft leisten.

 

„Mit der nun gestarteten strategischen Partnerschaft bündeln wir nicht nur die Kräfte für den Ausbau der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie vor Ort, sondern schaffen die Voraussetzung für eine Erreichung unserer Klimaschutzziele“, sagt Oberbürgermeister Adolf Kessel und ergänzt: „Im Zentrum steht dabei die Prüfung eines förderfähigen Ausbaus des klimafreundlichen Energieträgers. Neben der vielversprechenden Lage unserer Stadt zwischen den Oberzentren Mannheim und Frankfurt am Main sowie der Anbindung an den wasserstoffrelevanten Schifffahrts-, Bahn- und regionalen Busverkehr, verfügt der Wirtschaftsstandort Worms über zahlreiche ansässige Industrieunternehmen​, die von einer Wasserstoffinfrastruktur profitieren können.“

 

Die Entwicklung zu einer strategisch wichtigen Wasserstoff-Modellregion setzt zunächst den Ausbau einer bedarfsgerechten Infrastruktur voraus, sowie die Verknüpfung klimafreundlichen Wasserstoffs mit den Bedarfen in der Region. „Die Vision ist, mit unseren Sonnen- und Windkraftwerken Strom zu gewinnen, der dann zur Produktion von Wasserstoff genutzt wird“, erklärt EWR-Vorstand Stephan Wilhelm. Dieser sogenannte Power-to-Gas-Ansatz, das heißt eine Umwandlung von Strom in Gas, soll es ermöglichen, Energie zu speichern, zu transportieren und damit sowohl die regionale Industrie wie auch Privatverbraucher flächendeckend zu versorgen. „Wir versorgen aktuell rund 80 Gemeinden mit Gas und betreiben ein Gasnetz von über 2.000 Kilometern. Gleichzeitig konnten wir bereits in einem praxisnahen Forschungsprojekt mit den Städten Kirchheimbolanden und Alzey diese Power-to-Gas-Technologie erproben. Unsere Erkenntnisse und unsere Infrastruktur wollen wir zielgerichtet für diverse Anwendungsfelder für unsere Region einbringen“, sagt Stephan Wilhelm.

 

Zur Förderung einer zukunftsweisenden und klimaverträglichen Region sollen strategisch wichtige Wachstumsfelder für den Einsatz von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien untersucht werden. Erste Marktanalysen zeigen, dass die Potenziale für die Etablierung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft ausgesprochen gut sind. „Neben einer Umrüstung der Busse des ÖPNV auf Wasserstoff, einer Umstellung auf wasserstoffbetriebene LKW stellt auch der Schienenverkehr einen zukunftsweisenden Einsatzbereich für Wasserstoff dar“, sagt Dr. Doris Wittneben, Bereichsleiterin Zukunftsfelder und Innovation der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und ergänzt: „Wir begrüßen die Aktivitäten der Partner vor Ort, sie liefern einen wichtigen Beitrag beim weiteren Aufbau der MRN als Modellregion für Wasserstoff.“

Quelle: EWR