Da steht er: Manuel Keil, Emil Lehmann, Angelika Zezyk und Hans-Joachim Kosubek bewundern den diesjährigen Weihnachtsbaum vor dem Rathaus. (Foto: Stadtverwaltung Worms)

Worms (sm)- Mit schwerem Gerät wurde nun der knapp 14 Meter hohe Weihnachtsbaum vor dem Rathaus aufgestellt. Die Lichterketten werden demnächst angebracht.

Aufstellen hat lange Tradition
Es ist ein denkwürdiges Jahr, das sich allmählich dem Ende entgegenneigt. Und auch wenn selbst die Vorweihnachtszeit diesmal anders als sonst werden dürfte, so haben doch zumindest ein paar Traditionen weiterhin Bestand: wie etwa das weihnachtliche Schmücken der Innenstadt. Einer der Höhepunkte hielt heute auf dem Marktplatz Einzug. Beachtlich und unerschütterlich wie eh und je ziert ein knapp 14 Meter hoher Tannenbaum von nun an wieder der Marktplatz und zaubert demnächst in der Dunkelheit mit seinen Lichtern heimelige Stimmung und ein Gefühl von Normalität.

Und auch wenn für ihn und seine Kollegen das zurückliegende Jahr besonders hart war, wollte auch der Wormser Schausteller Emil Lehmann an der Tradition festhalten, den Weihnachtsbaum vor dem Rathaus aufzustellen. Seit nunmehr 20 Jahren schon übernimmt er mit seinen Gerätschaften und seinen Helfern diese Aufgabe.

Bäume kommen aus dem Odenwald
Und so ist es für Emil Lehmann eine Selbstverständlichkeit, den riesigen Baum höchstpersönlich in die doch recht zierlich wirkende Halterung im Marktplatz-Pflaster zu bugsieren. Mit dabei bei dieser feierlichen kleinen Zeremonie sind Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek und Angelika Zezyk, Leitern des Bereichs 3 – Öffentliche Sicherheit und Ordnung und mit der dort angesiedelten Abteilung Messen und Märkte zuständig für den Weihnachtsschmuck in der Stadt. „Wir sind dankbar, dass Emil Lehmann auch in diesem Jahr das Aufstellen des Baumes übernimmt. Das ist für uns keine Selbstverständlichkeit, denn der Weihnachtsmarkt, in dessen Rahmen dies sonst erfolgt, muss ja in diesem Jahr bekanntlich ausfallen“, betont der Bürgermeister.

Fast so lange wie Emil Lehmann den Baum vor dem Rathaus aufstellt, sorgt Manuel Keil jedes Jahr für frischen Nachschub direkt aus dem Odenwald. „15 oder 16 Jahre lang beliefere ich die Stadt schon mit Weihnachtsbäumen“, berichtet er. Die Baumlieferung wird jedes Jahr ausgeschrieben.

Das Ungetüm auf dem Marktplatz ist nicht das einzige immergrüne Gewächs, das nun Tannenduft in der Stadt verbreitet. Trotz der Absage des Weihnachtsmarktes soll es ein wenig weihnachten in der Stadt, deshalb hat der Bereich 3 auch wieder die obligatorischen kleineren Bäume bestellt, die in der Stadt verteilt werden. Darunter sind 25 Nordmanntannen (17 Stück mit zwei Metern Höhe, acht Stück à 2,75 Meter). Auf dem Obermarkt wird ebenfalls wieder ein Weihnachtsbaum aufgestellt, auch wenn er in diesem Jahr nicht von Buden umgeben sein wird.

Tannengrün für Kitas und Gnadenhof
„Der Tannenschmuck gehört einfach zur Vorweihnachtszeit dazu, deshalb wollten wir nicht darauf verzichten“, erklärt Angelika Zezyk. Noch dazu war das meiste Grün bereits bestellt, als der Weihnachtsmarkt abgesagt werden musste. So auch das Tannengrün, mit dem normalerweise die Weihnachtsbuden geschmückt werden. Knapp die Hälfte davon konnte die Stadt noch stornieren, aber übrig blieben immerhin knapp 550 Kilo Grün. Was tun damit? Kreativität ist dieser Tage überall gefragt, deshalb überlegten sich die Kollegen des Bereichs 3 spontan, die Tannenzweige zu spenden: an den Tiergarten, den Gnadenhof und an Wormser Kindergärten. Den Tieren kommt das Grün hauptsächlich als kuschelig-warme Unterlage zugute, die Kinder können damit nach Herzenslust ihre Kita-Räume schmücken.

(Quelle: Stadtverwaltung Worms)