MAINZ (red) – Die Sparkasse Mainz setzt ab sofort Hilfen durch Förderkredite für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen und Selbständige um. Seit Montag, 23. März 2020 sind über die Sparkasse Mainz Anträge aus der ersten Phase des Hilfspakets des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz möglich. Die ersten Anträge waren bereits 24 Stunden nach Inkrafttreten der Hilfsprogramme durch die Sparkasse bearbeitet und weitergeleitet. Unter anderem die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat im Zuge der Stützungsmaßnahmen die eingespielten bestehenden Programme erheblich erweitert. Darüber hinaus stellt die Sparkasse dafür eigene Kreditmittel zur Verfügung.
Zeit ist für Betriebe entscheidender Faktor
„Wir werden so schnell und umfassend wie möglich unseren Beitrag dazu leisten, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu begrenzen und stehen unseren Unternehmenskunden zur Seite“, betont Thorsten Mühl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mainz. Zeit sei hierbei für viele Betriebe ein entscheidender Faktor. Thorsten Mühl stellt vor diesem Hintergrund klar: „Dort, wo wir für die KfW-Kredite prinzipiell grünes Licht bekommen, es aber bis zur Auszahlung zeitlich für die betroffenen Betriebe zu eng wird, werden wir aus eigenen Mitteln in Vorlage gehen. Wir rechnen damit, dass wir auf diese Weise die ersten Zahlungen bereits in dieser Woche leisten können.“
Das gesamte Team der Sparkasse arbeite mit Hochdruck an der Bearbeitung einer bereits jetzt sehr hohen Anzahl von Anfragen aus dem Mittelstand.
KfW-Kredite bis 3 Millionen Euro deutlich beschleunigt
Die KfW hat bestehende Programme für Liquiditätshilfen stark ausgeweitet, um Unternehmen den Zugang zu Krediten auch in schwierigen Zeiten zu erleichtern. Das sind vor allem der KfW-Unternehmerkredit für Unternehmen, Einzelunternehmer und Freiberufler, die schon mehr als 5 Jahre bestehen und der ERP-Gründerkredit Universell für jüngere Unternehmen, Freiberufler und Gründer.
Für alle Unternehmensgrößen bieten diese Programme als KfW-Sonderprogramm Kredite bis zu 1 Milliarde Euro für Investitionen und Betriebsmittel, und stellen aktuell Hausbanken bis zu 90 Prozent von der Haftung frei. Diese Angebote sollen von Unternehmen in Anspruch genommen werden können, die jetzt durch die Corona-Krise in größere Finanzierungsschwierigkeiten geraten sind, aber zum Jahresende 2019 noch gesund waren. Die Sparkasse Mainz unterstützt die KfW dabei durch eine Risikoprüfung, die durch die KfW übernommen wird. Bei Krediten bis zu 3 Millionen Euro kann damit die Zusage deutlich beschleunigt werden.
Vorfinanzierung auch für Solo-Unternehmer*innen und Kleinbetriebe
Zusätzlich zu den Kreditprogrammen der KfW bereiten der Bund und die Länder derzeit Sonderhilfen für Solo-Unternehmer*innen und Kleinbetriebe vor. Diese werden in Form von Zuschüssen in Höhe von 9.000,- Euro bis zu einer Belegschaftsgröße von 5 Mitarbeitenden und 15.000,- Euro bei einer Belegschaftsgröße von 6 bis 10 Mitarbeitenden gewährt. Das Land Rheinland-Pfalz hat angekündigt, für Betriebe bis zu einer Größe von 30 Mitarbeitenden zusätzliche Förderdarlehen zu vergeben.
Michael Weil, Vorstand der Sparkasse Mainz betont: „Die Kolleginnen und Kollegen der Förderbanken werden alles dafür unternehmen, die Mittel aus den jeweiligen Programmen schnellstmöglich auszuzahlen. Sollte es aufgrund der zu erwartenden enorm hohen Zahl von Anträgen zu Wartezeiten kommen, stehen wir als Sparkasse Mainz bereit, in die Bresche zu springen. Wir werden dann auch für Kleinunternehmen und Selbständige aus unseren Mitteln Vorfinanzierungen ermöglichen, um deren Liquidität zu sichern, bis die Bundes- und Landeszuschüsse und –darlehen fließen.“
Sonderkreditprogramm der Sparkasse Mainz hilft Privatkunden
Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind potenziell auch Privatkunden von kurzfristigen Liquiditätsengpässen bedroht. „In den kommenden Wochen ist es denkbar, dass einige unserer Kunden durch die aktuelle Situation ihren Job verlieren oder mit Kurzarbeitergeld zurechtkommen müssen. In diesen Fällen bieten wir einen Sofortkredit in Höhe von 5.000,- Euro an, den man auch unabhängig von den allgemeinen gesetzlichen Regelungen, die gerade im Gespräch sind, je nach Kundenwunsch für bis zu 12 Monate tilgungsfrei stellen kann“, kündigt Thorsten Mühl an. Diese Maßnahme sei bewusst nicht als Konsumentenkredit entwickelt, da es hier nicht um die klassische Auto- oder Möbelfinanzierung gehe. „Mit diesem Angebot wollen wir auch unseren Privatkunden das ermöglichen, was zurzeit vor allem für Unternehmen geschaffen wird: Eine kurzfristige Liquiditätshilfe, um die ersten schweren Monate der Krise zu überstehen.“
Die Sparkasse Mainz informiert Firmenkunden und Privatkunden über ihren Blog unter sparkasse-mainz.de/corona jeweils aktuell über Meldungen zum Service des Instituts, über Fördermöglichkeiten für den Mittelstand sowie über Fragen zum Umgang mit Geld und zu den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. (Quelle/Fotos: Sparkasse Mainz)