„Zeig Gesicht für Demokratie, Toleranz und Respekt!“: Landrätin Dorothea Schäfer (2. von rechts) und die 2. Kreisbeigeordnete Ursula Hartmann-Graham (links) präsentierten gemeinsam mit der Initiatorin Antoinette Malkewitz (3. von links) den Fotokalender. Zudem mit auf dem Bild: Grafik-Designerin Ulrike Speyer (4. von links), Fotografin Andrea Vinson (2. von links), Fachbereichs- Leiterin Fatima Bouy (4. von rechts), Polizeihauptkommissar Joachim Zimmermann (3. von rechts) und Sängerin Menna Mulugeta (rechts). (Foto: Kreisverwaltung Mainz-Bingen)

MAINZ-BINGEN (red) – Begonnen hat es mit der Idee, nach Deutschland geflüchteten Menschen die im Grundgesetz festgeschriebenen Grundrechte näher zu bringen. Am Ende steht ein bunter Fotokalender, in dem viele Menschen aus dem Landkreis Mainz-Bingen „Gesicht zeigen – Heute, morgen, jeden Tag“. Unter diesem Motto steht das von Antoinette Malkewitz initiierte Projekt, bei dem jedem Kalenderblatt ein Grundrecht gewidmet ist – in Bild, mit Zitat und notwendigen Erklärungen. Als Netzwerkbeauftragte für das Ehrenamt betreute Malkewitz gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich Asyl und Integration das rund ein halbes Jahr dauernde Projekt.

Mit dem Kalender haben die Initiatoren einen Weg gefunden, das Thema Grundrechte den Menschen auf einfache Art und Weise näher zu bringen“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer bei der Präsentation des Kalenders im Kreistagssaal. Sie begrüßte dort all diejenigen, die bei dem Projekt mitgemacht haben, für die Fotos zur Verfügung standen, eben Gesicht gezeigt haben. Auch die Landrätin selbst sowie der komplette Kreisvorstand sind auf den Fotos und mit Zitaten präsent: „Wir arbeiten alle an dem gleichen Ziel: die Grundrechte zu verteidigen“, sagte die Landrätin.

Dorothea Schäfer sowie die 2. Kreisbeigeordnete Ursula Hartmann-Graham dankten vor allem Antoinette Malkewitz und Fatima Bouy für die Organisation des Projektes, der Fotografin Andrea Vinson und der Grafik-Designerin Ulrike Speyer für die Gestaltung des Kalenders und Petra Baumgärtner für die Moderation der Workshops, die im Laufe des Jahres gemeinsam mit rund 50 im Landkreis lebenden Menschen gestaltet wurden – und an deren Ende nun der Fotokalender „Zeig Gesicht“ steht. Bei der Präsentation sorgte Menna Mulugeta für die musikalische Auflockerung.

Wir hatten es im Fachbereich Asyl und Integration immer wieder mit geflüchteten Menschen zu tun, denen das Wesen unserer freiheitlichen Grundordnung nicht geläufig ist“, gab Antoinette Malkewitz einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte des Kalenders. Dies trete häufig im Bereich Gleichberechtigung von Mann und Frau offen zu Tage, oder beim Thema Entfaltung der persönlichen Freiheit. In zwei Workshops sollte daher über Grundgesetz und Grundrechte diskutiert werden: „Wichtig war dabei der gemeinsame Austausch von Deutschen und Menschen aus anderen Heimatländern“, sagte Antoinette Malkewitz. Beteiligt waren Menschen aus 13 verschiedenen Herkunftsländern, unterschiedlichen Alters, Hautfarbe, Herkunft, Religion, Berufe, politischer Gesinnung und Lebensgestaltung.

Im Verlauf des Projekts wurde schließlich klar: Eine Debatte über das Grundgesetz und die Grundrechte ist nicht nur für geflüchtete Menschen wichtig: „Auch in Teilen der deutschen Bevölkerung sind diese Themen zum Teil nicht präsent oder werden bewusst ignoriert.“ Mit dem Kalender soll deshalb eine breite Diskussion über die offenen Fragen unserer Zeit angestoßen werden.“ In dem immerwährenden Fotokalender sind die Ergebnisse der Workshops festgehalten: Alle Fragen rund um das Grundgesetz und die Grundrechte, die dort zur Sprache kamen, werden dort bildlich dargestellt und auf der Rückseite der Kalenderblätter erklärt. Die Texte sind in Einfacher Sprache geschrieben, damit möglichst viele Menschen sie verstehen und ihre Rechte kennenlernen. Die Szenen auf den Fotos entspringen der Kreativität der beteiligten Personen und nehmen jeweils Bezug auf ein Grundrecht – leichtfüßig und ohne erhobenen Zeigefinger, jeweils vorzugsweise an einem markanten Ort im Landkreis Mainz-Bingen.

Die Freiheit, die die Grundrechte den Menschen in Deutschland gewähren, ist – das zeigt ein Blick in andere Teile der Welt – keineswegs selbstverständlich. Der Kalender soll Orientierungshilfe, Denkanstoß und Nachhilfe zugleich sein: für Demokratie, Toleranz und Respekt“, sagte Antoinette Malkewitz abschließend.

Der Kalender ist gegen eine Spende von 5 Euro bei Antoinette Malkewitz erhältlich:

Telefon 06132/787-3320, E-Mail: Malkewitz.Antoinette@mainz-bingen.de

Die Spende ist zweckgebunden und fließt in die Bildung von Jugendlichen. (Quelle: Kreisverwaltung Mainz-Bingen)