Michael Ebling, Oberbürgermeister Mainz (Foto: RHN/pp)

MAINZ/LERCHENBERG (red) – Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling gibt nachfolgendes Statement zum Mord an der 14-jährigen Susanna F. ab, die auf dem Mainzer Lerchenberg wohnte. Hier der Text im Wortlaut:

„Auch Stunden nach der schrecklichen Gewissheit über den brutalen Mord an Susanna F. bleibt das Unbegreifliche unerklärlich. Susanna, die junge Mainzerin, Schülerin an einer unserer Schulen, wurde Opfer eines brutalen Verbrechens. Die 14-Jährige hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Ihr Tod schmerzt uns sehr und die Umstände der schrecklichen Tat machen uns wütend.

Im Namen aller Mainzerinnen und Mainzer und ganz persönlich möchte ich den Angehörigen und Freundinnen und Freunden meine tiefempfundene Anteilnahme ausdrücken. Unser ganzes Mitgefühl gilt der betroffenen Familie.

Ich wünsche mir, dass die Ermittlungen dazu führen, dass der oder die Täter mit der vollen Strenge des Gesetzes zu Rechenschaft gezogen werden können und für dieses abscheuliche Verbrechen büßen. Durch kein Motiv der Welt ist die Tat gegen Susanna aus Mainz zurechtfertigen. Unsere Stadt und der Stadtteil Lerchenberg sind aufgewühlt.

Der brutale Mord fordert auch unseren demokratischen Rechtsstaat. Er muss sich hinterfragen und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger gefallen lassen, ob diese Tat hätte verhindert werden können. Ich hoffe sehr, dass im Interesse der Offenheit unserer Gesellschaft alle im Zusammenhang der Tat stehenden kritischen Fragen auch in naher Zukunft beantwortet werden können.

Dabei bleibt es falsch, eine Situation der Trauer und der Anteilnahme auszunutzen, um politische Weltbilder zu skandieren, die gegen den demokratischen Rechtsstaat stehen. Es gilt zu vermeiden, dass die junge Susanna zum Gegenstand Demokratie feindlicher Parolen gemacht wird.

Wir brauchen Raum für die Trauer und die Anteilnahme. Ich freue mich über die spontanen Initiativen auf dem Lerchenberg, so auch der Aufruf zu einer privaten Spendenaktion für die Familie von Susanna. Der Deutsche Gewerkschaftsbund ruft für Montag, den 11. Juni 2018 um 18.00 Uhr in Mainz auf dem Gutenbergplatz zu einem stillen Gedenken auf. Gemeinsam wollen wir unser Mitgefühl zeigen. Das ist menschlich. Wir stehen auch in schmerzvollen Momenten zusammen und zeigen unsere Trauer.“ (Stadt Mainz)