
INGELHEIM (jk)- Wie kann klimafreundliches Heizen auch in älteren Gebäuden umgesetzt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer ebenso informativen wie gut besuchten Veranstaltung zum Thema „Wärmepumpe im Bestand“, die Ende Oktober im großen Saal des Weiterbildungszentrums stattfand. Mehr als 200 Besucher kamen der Einladung der KlimaWerkstatt des Umwelt- und Grünflächenamts der Stadt Ingelheim und der Rabenkopf Bürgerenergie (RaBE) nach.
Referent Dr. Peter Klafka, Elektrotechniker und ausgewiesener Wärmepumpen-Spezialist, führte mit großer Sachkenntnis und anschaulichen Beispielen durch den Abend. Seine Begeisterung für das Thema – er bezeichnet die Wärmepumpe selbst als sein „Hobby“ – war deutlich zu spüren. Verständlich erklärte er das Grundprinzip der Technik: Ein Kältemittelkreislauf nimmt Umweltwärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser auf und hebt sie durch Verdichtung auf ein höheres Temperaturniveau, das anschließend zum Heizen genutzt werden kann.
Ein zentraler Punkt seines Vortrags: In vielen Fällen lassen sich bestehende Heizsysteme weiterverwenden, sofern sie mit Vorlauftemperaturen unter 55 Grad betrieben werden und ausreichend große Heizflächen vorhanden sind – etwa über Flächen- oder Niedertemperaturheizungen.
Auch zur Wirtschaftlichkeit gab Klafka klare Hinweise. Mit einer typischen Jahresarbeitszahl zwischen drei und fünf erzeugt eine Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom ein Mehrfaches an Heizwärme. Damit bietet sie deutliche Vorteile gegenüber konventionellen Heizsystemen – sowohl energetisch als auch im Hinblick auf langfristig steigende Energie- und CO₂-Kosten.
Im Anschluss nutzten viele Besucher die Gelegenheit, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen einzubringen. Moderiert wurde der Abend von der Beigeordneten und Klimaschutzdezernentin Dr. Christiane Döll, die die große Resonanz positiv bewertete: „Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Wärmepumpe für den Gebäudebestand nicht nur eine klimafreundliche, sondern auch eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung ist. Sie ermöglicht niedrigere Energiekosten und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele.“
Nach dem offiziellen Teil boten die KlimaWerkstatt, RaBE und zwei Energieberater der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz im Foyer weitere Informationen an und standen für persönliche Gespräche zur Verfügung. Ein Buffet aus geretteten Lebensmitteln des Vereins Gerettete Lebensmittel Mainz rundete den Abend ab – ein stimmiger Abschluss für eine Veranstaltung im Zeichen von Nachhaltigkeit und Klimaschutz.































