Fotoquelle: Kreisverwaltung Mainz-Bingen

INGELHEIM (jk)- Mit einem feierlichen Spatenstich haben der Landkreis Mainz-Bingen, die Stadt Ingelheim, die Hoffnungsträger-Stiftung und Boehringer Ingelheim den offiziellen Startschuss für den Bau von vier sogenannten Hoffnungshäusern gegeben. Auf dem Gelände im Fichtenweg in Ingelheim-West entstehen bis Ende 2026 26 Mietwohnungen sowie Büro- und Gemeinschaftsflächen. Das Projekt verfolgt ein klares Ziel: Integration fördern und bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Bezahlbares und integratives Wohnen

In den neuen Hoffnungshäusern sollen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen und Kulturen gemeinsam leben. Etwa 65 Prozent der Wohnungen werden an Personen mit Wohnberechtigungsschein (WBS) vergeben, die restlichen 35 Prozent an Menschen, die sich aktiv in das Projekt einbringen möchten. Die Mietpreise orientieren sich am Wohngeldniveau.

Die Gebäude entstehen in nachhaltiger Holzsystembauweise nach dem KfW-Effizienzhausstandard 55 NH. Eine Standortleitung wird künftig direkt vor Ort wohnen und das Zusammenleben begleiten – in enger Kooperation mit der Stadt, Ehrenamtlichen und lokalen Akteuren wie Kirchengemeinden. Ergänzend steht ein Sozialpädagoge den Bewohnerinnen und Bewohnern unterstützend zur Seite. Geplant sind außerdem Sprachkurse und Hilfsangebote zur Arbeitsmarktintegration, um insbesondere Menschen mit Fluchthintergrund den Start in ein selbstbestimmtes Leben zu erleichtern.

Stimmen zum Projekt

„Mit der Umsetzung der Hoffnungshäuser kommt eine innovative Form des Wohnens nach Ingelheim, bei der Integration und Bezahlbarkeit im Mittelpunkt stehen“, erklärte Oberbürgermeister Ralf Claus. „Ich bin überzeugt, dass die Hoffnungshäuser einen positiven Beitrag zum Zusammenleben in unserer Stadt leisten werden.“

Auch Landrat Thomas Barth unterstrich die Bedeutung des Projekts: „Die Hoffnungshäuser sind ein sichtbares Zeichen dafür, dass Integration und das Miteinander verschiedener gesellschaftlicher Gruppen im Landkreis Mainz-Bingen selbstverständlich sind. Wenn sich die künftigen Mieterinnen und Mieter gegenseitig unterstützen, sendet das ein starkes Signal über die Wohnanlage hinaus.“

Marcus Witzke, Vorstand der Hoffnungsträger-Stiftung, betonte: „Wo unterschiedliche Stärken zusammenkommen und jeder seine Kompetenzen einbringt, entsteht ein optimales Gesamtpaket, das nachhaltige Veränderung bewirkt.“

Für Boehringer Ingelheim erklärte Médard Schoenmaeckers, Vorsitzender der Geschäftsführung Deutschland: „Integration gelingt nur gemeinsam. Wo Menschen unter einem Dach leben, entstehen Begegnungen auf Augenhöhe – aus Fremden werden Nachbarn, aus Nachbarschaft wird Gemeinschaft.“

Verantwortung und Zusammenarbeit

Das Projekt wird von Boehringer Ingelheim maßgeblich unterstützt: Das Unternehmen stellt das Grundstück zur Verfügung und trägt die Baukosten. Der Betrieb erfolgt durch die Hoffnungsträger-Stiftung in Kooperation mit der Stadt Ingelheim und dem Landkreis Mainz-Bingen, finanziert durch Stadt und Kreis.

Im Verlauf des Bauprojekts sind Informationsveranstaltungen für Interessierte und Anwohnende geplant. Die Termine werden unter anderem auf www.ingelheim.de/hoffnungshaus bekannt gegeben. Nach der geplanten Fertigstellung Ende 2026 sollen rund 80 Menschen in den Hoffnungshäusern ein neues Zuhause finden.

Hintergrund

Die Hoffnungsträger-Stiftung, 2013 von Tobias Merckle gegründet, engagiert sich bundesweit für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Konzept Hoffnungshaus®, das bereits an über zehn Standorten in Baden-Württemberg umgesetzt wurde, gilt als erfolgreiches Modell für bezahlbares und gemeinschaftliches Wohnen.

Weitere Informationen unter www.hoffnungstraeger.de/ingelheim.