v.l.n.r. Karen Jäger (Rheinhessen-Touristik), Christian Halbig (Rheinhessen-Touristik), Erwin Malkmus (Rheinhessen-Touristik, Kreisbeigeordneter LK Mainz-Bingen), René Adler (Ortsgemeinde Nackenheim), René Nauheimer (VG Bodenheim) Fotoquelle: Landkreis Mainz-Bingen

RHEINHESSEN (jk)- In zwei wichtigen Teilprojekten des radtouristischen Entwicklungsplans Rheinhessen gibt es Neuigkeiten:

Die Bodenmarkierung „Gemeinsam mit Rücksicht“, die Nutzungskonflikte zwischen Freizeit- und Wirtschaftsverkehr minimieren soll, wird in einer Pilotanwendung in den Gemeinden des Landkreises Mainz-Bingen umgesetzt. Zudem schreiten die Bauprojekte für die geplanten Radrouten voran. Die Ortsgemeinde Nackenheim meistert mit dem fahrradtauglichen Leinpfadausbau direkt am Rheinufer eine besondere Herausforderung.

Mehr Rücksicht auf rheinhessischen Radrouten

Die Mitnutzung von Wirtschaftswegen für den touristischen Radverkehr wirft bei Kommunen, Landwirten und Planern immer wieder die gleichen Fragen auf. Um das Miteinander aller Partner langfristig zu erleichtern, hat die Rheinhessen-Touristik ein Wissenspapier zu allen wichtigen Fragen rund um das Thema veröffentlicht. Die Handlungsempfehlungen hat die Rheinhessen-Touristik direkt aufgegriffen und zusammen mit dem Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) eine Bodenmarkierung entwickelt und Kriterien für deren Einsatz festgelegt. Diese Maßnahme hat der LBM zum landesweiten Standard für den Einsatz auf Wirtschaftswegen, die für Radrouten genutzt werden, erklärt. Große Unterstützung erfuhr die Maßnahme von Seiten des Landkreises Mainz-Bingen. Er finanziert die Anwendung als Pilotprojekt an 25 Standorten im Landkreis zu 100% aus Kreismitteln. Dazu Erwin Malkmus, Kreisbeigeordneter und Vorsitzende der Rheinhessen-Touristik: „Die Umsetzung der neuen Radrouten für Rheinhessen ist ein ambitioniertes Projekt und nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Rheinhessen-Touristik GmbH und allen beteiligten Gebietskörperschaften sowie attraktive Förderprogramme möglich. Wir freuen uns, dass neben den Baumaßnahmen für eine gute Qualität der Wege die Bodenmarkierung als erste Sensibilisierungsmaßnahme zur Vermittlung zwischen Landwirtschaft und Tourismus in Rheinhessen umgesetzt wird.“ (Mehr Informationen gibt es auf www.rheinhessen.de/leitfaeden-rad)

Kommunale Investitionen in die Qualität der Wirtschaftswege für attraktivere touristische Radrouten Der Radtouristische Entwicklungsplan gibt den Fahrplan für die Weiterentwicklung des Radwegenetzes in Rheinhessen vor. Beste Streckenqualität und 100% Rheinhessen-Erlebnis sind die Ansprüche an das Streckenangebot von rund 530 km. Allein um die wettbewerbsfähige Qualität der Wege herzustellen, sind 155 Baumaßnahmen geplant. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rund 12 Mio. €. Bis dato ist ein Drittel der Maßnahmen für rund 4 Mio. € umgesetzt. Wie das Beispiel der Ortsgemeinde Nackenheim zeigt, steht hinter diesen Zahlen ein hohes kommunales Engagement. In moderne Bike&Ride-Stationen, Lademöglichkeiten für E-Bikes, Radservicestationen am Marktplatz und am Rheinradweg wurde schon in den vergangenen Jahren kräftig investiert. Mit dem fahrradtauglichen Ausbau des Leinpfads auf 530m Rheinradweg direkt am Rheinufer sah sich die Kommune vor eine besondere Herausforderung gestellt. Möglich wurde die Umsetzung durch eine 90%-Förderung des Bundes bzw. der zuständigen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zum Ausbau der bundeseigenen Betriebswege und einer 10%-igen Kostenbeteiligung über den Radwegefonds der Verbandsgemeinde Bodenheim. Das ist eine wichtige Baumaßnahme zur Fertigstellung der Welotour bei Nackenheim, die die Attraktivität des Rheinufers erlebbar macht. Für Ortsbürgermeister René Adler ist klar: „Für uns als Ortsgemeinde ist der Radtourismus ein wichtiger Teil der Wirtschaftsförderung. Schon der Rheinradweg ist ein nachgefragtes Angebot, die Welotouren werden die Region und die Gemeinde Nackenheim für Radtouristen noch attraktiver machen, wenn sie qualitativ hochwertig umgesetzt werden.“

Ein Großteil der Maßnahmen zur Herstellung der Basisqualität auf den Strecken der geplanten Welorouten wird mit Fördermitteln des Landes, v.a. aus dem Programm ELER EULLE zur Förderung der ländlichen Entwicklung umgesetzt. Die Koordination des radtouristischen Entwicklungsplans liegt bei der Rheinhessen-Touristik GmbH.

Projektinfo auf www.rheinhessen.de/radtouristischer-entwicklungsplan-rheinhessen

Quelle: Rheinhessen-Touristik GmbH