Fotoquelle: Verbandsgemeinde Monsheim

MONSHEIM (jk)- Seit Januar 2020 trägt Eike Milch als Wehrleiter gemeinsam mit seinen Stellvertretern und VG-Bürgermeister Ralph Bothe als jüngster Wehrleiter im Landkreis Alzey-Worms die Verantwortung für den Brand- und Katastrophenschutz in der Verbandsgemeinde Monsheim. Nach erfolgreichem Abschluss einer entsprechenden Weiterbildung und Nachweis der erforderlichen Sachkunde wurde der 33-jährige durch Bürgermeister Bothe auch zum Brandschutzbeauftragten für die VG bestellt.

Die Bestellung eines Brandschutzbeauftragten für größere Unternehmen, aber auch für Verwaltungen mit ihren Zuständigkeiten für Kindertagesstätten, Schulen und andere öffentliche Gebäude, erfolgt auf der Grundlage des Brand- und Katastrophenschutzgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz (LBKG) und ist eine Forderung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und deren Landesverband „Unfallkasse Rheinland-Pfalz“.

Als Brandschutzbeauftragter wird Eike Milch zukünftig in der VG bei allen den Brandschutz betreffenden Fragestellungen bereits in der Planungsphase eingebunden. Neben der Beratung und Unterstützung der Gebietskörperschaft und des Bürgermeisters listet das Merkblatt der Unfallkasse insgesamt 26 Einzelaufgaben auf, welche der Brandschutzbeauftragte zu bearbeiten und zu betreuen hat.

Ganz konkret geht es aktuell zum Beispiel um die Erstellung, Fortschreibung und Kontrolle von Brandschutzordnungen, Flucht- und Rettungswegeplänen, Feuerwehrplänen und Alarmplänen für die Gebäude von Ortsgemeinden und Verbandsgemeinde. Bei den turnusmäßigen Begehungen mit dem neuen Brandschutztechnischen Bediensteten des Landkreises Alzey-Worms werden aktuell vielerorts Mängel offenkundig, welche nicht immer auf Schäden oder Versäumnisse zurückzuführen, sondern häufig durch die zwischenzeitlich eingetretenen gesetzlichen Änderungen entstanden sind, bisher aber nicht bemerkt wurden. Hieraus können sich für die Gemeinden erhebliche Haftungsrisiken ergeben; andererseits droht in Einzelfällen sogar eine kurzfristige Schließung oder Nutzungseinschränkung bestehender Einrichtungen.

Einer solchen Entwicklung vorzubeugen und erkannte Mängel schnellstmöglich zu beseitigen, gehört zu den zentralen Aufgaben des neuen Brandschutzbeauftragten der VG. So konnte Eike Milch seine Fachkenntnisse bereits beratend beim Bau der Rheinhessenhalle einbringen und wurde von mehreren Ortsbürgermeistern in die Abarbeitung von Beanstandungen der Brandschutzbegehungen in Kindertagesstätten einbezogen. Auch in den Schulen war er bereits aktiv. Hier sieht er auch einen Schwerpunkt seiner zukünftigen Arbeit: „Durch die Ausbildung von Brandschutzhelferinnen und -helfern aus dem Kreis der Lehrerkollegien, der Erzieherinnen in den Kindertagesstätten oder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung wird nicht nur die Reaktionszeit im Ernstfall verbessert“, erläutert Eike Milch. „sondern es wird auch ein Bewusstsein für die Prävention und Gefahrenabwehr im Alltag geschaffen.“ Dadurch werde die Wahrscheinlichkeit deutlich verringert, dass es überhaupt zu einem Brandfall kommt.

Bei den ersten Schulungen, welche bereits in der Grundschule Offstein und mehreren Kindertagesstätten stattgefunden haben, beobachtete Milch einerseits erhebliche Defizite im Wissen um die potentiellen Gefahren, andererseits aber auch ein sehr großes Interesse und eine enorme Bereitschaft, sich mit diesen sicherheitsrelevanten Themen auseinanderzusetzen. Daher soll die Ausbildung von Brandschutzhelfern in den Einrichtungen in den nächsten Monaten fortgesetzt werden.

Gerade angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage, kommt darüber hinaus der Implementierung von präventiven und reaktiven Schutzmaßnahmen im Notfallmanagement für kritische Infrastruktur (lokale Stromausfälle) oder lokale Wetterereignisse mit Schadenspotential eine wachsende Bedeutung zu. Eike Milch begrüßt es daher nachdrücklich, dass die VG beim Bau der Rheinhessenhalle eine netzunabhängige externe Stromversorgung vorgesehen hat, so dass die Halle im Notfall auch über ein Aggregat versorgt werden und hilfesuchenden Personen Obdach und Versorgung bieten kann. Dass dies alles im Ernstfall auch funktioniert, will der Brandschutzbeauftragte ebenfalls durch regelmäßige Begehungen und Übungen sicherstellen.

Quelle: VG Monsheim