Solche Fahrzeuge des Entsorgungsbetriebes kennt man. Zukünftig setzt der Entsorgungsbetrieb auf Wasserstoff und Strom bei Mobilität. Fotoquelle: Stadt Mainz

MAINZ (jk)- Mit der Beschaffung von zwei Abfallsammelfahrzeugen mit Brennstoffzellentechnologie setzt die Stadt Mainz ein deutliches Zeichen für eine CO2-arme und nachhaltige Zukunft. Der Verkehr verursache einen hohen Anteil der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen, der in den vergangenen Jahren sogar noch angestiegen sei, so Oberbürgermeister Ebling. „Dem gilt es nachdrücklich entgegen zu wirken.“
Für Nutzfahrzeuge wie die Abfallsammelfahrzeuge des Entsorgungsbetriebs, die im täglichen Arbeitseinsatz weite Strecken zurücklegen, den Abfall pressen und eine schnelle Betankung benötigen, biete sich daher die Brennstoffzellentechnologie als Lösung an.
Mainz gehört neben Berlin, Freiburg, Reutlingen, Bielefeld und Bochum zu den ersten Städten in Deutschland, die elektrisch angetriebene Abfallsammelfahrzeuge mit Brennstoffzelle einsetzen. Der Einsatz weiterer Brennstoffzellenfahrzeuge für die Abfallsammlung ist bereits geplant. Mainz werde so zum wichtigen Vorreiter in Rheinland-Pfalz, dem hoffentlich viele weitere Kommunen folgen werden.

Vorteil dieser Technik ist, dass diese Fahrzeuge mit einer kleineren und dadurch leichteren Batterie unterwegs sind. Dadurch wird die Zuladung nicht beeinträchtigt. Sinkt der Ladezustand der Batterie unter 60 % liefert die Brennstoffzelle den benötigten Strom. Nach dem Ende der Entsorgungsfahrt werden die Fahrzeugbatterien auf dem EB-Werksgelände mit Strom aus der eigenen Solaranlage wieder aufgeladen.

Die Wasserstoff-Fahrzeuge werden im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität mit insgesamt 90% der Mehrkosten im Vergleich zu einem Fahrzeug mit konventionellem Antrieb durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Die Stadt Mainz erhält für die Umsetzung der Projekte die Fördersumme von 1,482.993 Mio. € für zwei Abfallsammelfahrzeuge.

Der Masterplanmanager Klimaschutz, Dirk Lorig vom Grün- und Umweltamt war maßgeblich an der Umsetzung der Förderprojekte beteiligt.

Technische Daten:
– Antriebsleistung E-Motor: 280 kW
– 1 Speicherbatterie: 85 kWh (Nickel-Mangan-Kobalt-Akkumulator)
– 1 Brennstoffzelle: 30 kW
– Füllmenge der Wasserstofftanks: 2 x 16,8 kg
– Tankzeit H2: 7 – 15 Minuten
– Reichweite ca. 400 km
– CO2-Einsparung: 30 Tonnen pro Jahr