Symbolfoto Helfende Hand

Mainz (sm)- Fast ein Jahr nach dem Start erfreut sich der Patientenservice 116117 hoher Akzeptanz in der rheinland-pfälzischen Bevölkerung und der Aufsuchende Ärztliche Bereitschaftsdienst (AÄBD), der seit dem 1. Oktober im Einsatz ist, erreicht die gesetzten Ziele. Das zeigen erste Auswertungen der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) aus der Pilotregion Rheinhessen-Nahe.

Über den neu geschaffenen AÄBD stehen Ärztinnen und Ärzte speziell für notwendige Hausbesuche bei nicht mobilen Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Die Steuerung erfolgt über den Patientenservice 116117. Damit können die einzelnen Ärztlichen Bereitschaftspraxen (ÄBP) entsprechend dem Bedarf besetzt werden.

Die erste Auswertung für den Zeitraum vom 1. Oktober bis 19. November ergab folgendes Bild: In der rheinhessischen Pilotregion wurden wöchentlich rund 120 Arztstunden eingespart – das entspricht 15 Arbeitstagen zu je acht Stunden. „Diese ärztliche Arbeitszeit geht der Regelversorgung nicht mehr verloren. Der Anstieg der aktuell schon 260 nicht mehr besetzbaren Hausarztpraxen in Rheinland-Pfalz kann so verlangsamt werden. Das kommt den Bürgerinnen und Bürgern des Landes zu Gute“, verdeutlicht die Leiterin der Abteilung Sicherstellung der KV RLP, Dr. Nadja Moreno.

Insgesamt wurden in der Pilotregion Rheinhessen im Untersuchungszeitraum 1.454 Anrufende erfolgreich zur telefonischen Beratung oder zur Untersuchung an eine ÄBP vermittelt. Zusätzlich wurden 706 Hausbesuche und Leichenschauen disponiert. Darüber hinaus entsprach der Durchschnitt der durchgeführten Hausbesuche mit rund zehn Einsätzen pro Tag (ohne Leichenschauen) exakt dem Vorjahresniveau. „Wir können also festhalten, dass auch mit der von der KV RLP umgesetzten Bereitschaftsdienstreform kein Patient unversorgt geblieben ist“, zeigt sich Dr. Moreno zufrieden.

Als sehr effizient erwies sich in der Pilotregion die Organisation der zu koordinierenden Einsätze des AÄBD. Da die Hausbesuche über den Patientenservice 116117 gesteuert werden, können die Fahrzeiten besser aufeinander abgestimmt werden. Die 116117 kommuniziert per App mit dem Fahrdienst. Auf diese Weise werden die bisherigen Fahrdienste optimal ausgelastet und es müssen künftig weniger Einsatzfahrzeuge vorgehalten werden.

Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase wird die Bereitschaftsdienstreform im Jahr 2021 sukzessive flächendeckend auf ganz Rheinland-Pfalz ausgeweitet. Hierzu laufen bereits erste Gespräche mit der Ärzteschaft in den betroffenen Regionen.

(Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz)