Foto: Stadt Ingelheim
INGELHEIM (red.) – Zum Tag des offenen Denkmals am vergangenen Sonntag lud das Museum bei der Kaiserpfalz in Kooperation mit der Forschungsstelle zwei Mal zur Kinderführung „Macht und Pracht – Der Kaiser hält das Zepter fest in der Hand“ in das Kunstforum Ingelheim – Altes Rathaus ein, wo aktuell die Ausstellung „Der charismatische Ort. Stationen der reisenden Könige im Mittelalter“ zu sehen ist. Mehr als 130 große und kleine Besucher lauschten den vier Kindeführerinnen bei ihren Ausführungen.
Was ein Kaiser ist, weiß jedes Kind. Doch wie erkennt man ihn auch ohne Krone? Was bedeuten Zepter und Reichsapfel? Diesen und weiteren Fragen gingen die vier Nachwuchsforscherinnen in sehr anschaulicher
Weise auf den Grund. So erklärten sie die historische Entwicklung vom altgriechischen Diadem bis hin zur prächtigen achteckigen Kaiserkrone, die unter anderem mit über 120 Edelsteinen verziert ist. In Anspielung auf ihr Gewicht von etwa 3,5 kg meinte Paula (11) schmunzelnd: „Die war sicher sehr unbequem.“ Auch der geschichtliche Werdegang von Schwert, Lanze, Zepter und Reichsapfel wurde von den cleveren Kinderführerinnen mit Herleitungen und Vergleichen aufgearbeitet. Dabei konnten Mila (10) und Paula (9)
nicht nur auf die Ausstellungsstücke in den Vitrinen verweisen, sondern hatten jeweils auch ein kindgerechtes Exemplar griffbereit, das Mitarbeiter der Museumspädagogik eigens für diese Veranstaltung angefertigt hatten.
Um ein ganz besonderes Ausstellungsstück handelt es sich bei der so genannten Adler-Pfauen-Fibel, die Ende des 19. Jahrhunderts bei Bauarbeiten in Mainz gefunden wurde und etwa 1000 Jahre alt ist. Sie verbindet die Darstellung beider Vögel in einer Figur und steht somit sinnbildlich für deren Eigenschaften, die ihnen seit der Antike zugeschrieben werden. „Ob die Fibel allerdings wirklich von der Kaiserin Agnes von Poitou getragen wurde, bleibt bis heute ein Geheimnis“, so schloss dann auch Arya (10) die Veranstaltung

aus der Reihe „Kinder führen Kinder“. Die kleinen und großen Besucher, die bis dahin gebannt zugehört hatten, konnten sich die Exponate danach anschauen und sowohl die Leiterin der Museumspädagogik, Dr. Inge Domes, als auch die Kinderführerinnen mit Fragen löchern.