Die Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule in Ingelheim, Gabriele Fichtner (vorne links), unterzeichnet mit Landrätin Dorothea Schäfer (vorne rechts) die Kooperationsvereinbarung, ebenso wie Ihre Kolleginnen Petra Breul-Graßmann, Tina Heinzinger-Bitz, Dr. Claudia Roggensack und Nina Ohlinger. (Foto: Kreisverwaltung Mainz-Bingen/Dörte Gebhard)

MAINZ-BINGEN (red) – Die Schulsozialarbeit ist mittlerweile auch an den Förderschulen des Kreises etabliert. Landrätin Dorothea Schäfer unterzeichnete jetzt im Kreishaus mit Vertreterinnen der fünf betroffenen Schulen die Kooperationsverträge. „Es ist wichtig, dass die Schulsozialarbeit jetzt auch in den Förderschulen eingeführt wird. Wir sind froh, dass wir es damit geschafft haben, an allen Gymnasien, Integrierten Gesamtschulen, Realschulen plus, Grundschulen und Förderschulen diesen wichtigen Teil der Jugendhilfe einzuführen. Der Bedarf ist überall groß“, sagte die Landrätin: „Damit sind wir Vorreiter im Land.“

Seit Mai vergangenen Jahres nahmen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach und nach die Arbeit auf – an der Selztalschule Nieder-Olm, der Albert-Schweitzer-Schule in Ingelheim, der Elisabethenschule in Sprendlingen und der Rhein-Nahe-Schule in Bingen. Demnächst wird die Stelle in der Landskronschule in Oppenheim neu besetzt, dann ist die Riege komplett: „Für uns ist das ein neues Feld, die Arbeit an den Förderschulen ist nochmal ganz anders als bei den anderen Schulformen. Das ist ein spannender Prozess“, sagte die zuständige Fachbereichsleiterin Kerstin Steuerwald. Für die Schulen sei dies wichtig, denn „Schule ist ein eng getaktetes System, in dem Lehrkräften häufig die Zeit fehlt, um sich intensiver um die einzelnen Probleme der Kinder und Jugendlichen zu kümmern.“

Wie wichtig und hilfreich diese Arbeit für die Schulen ist, verdeutlichten die Vertreterinnen der Schulen. Gabriele Fichtner, Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule in Ingelheim, sagte etwa: „Die Schulsozialarbeit ist ein Gewinn und eine große Bereicherung für das Kollegium. Sie bringt bei uns andere Sichtweisen ein und erweitert die Perspektiven für die Schüler. Für uns ist das eine wichtige Entlastung.“ Nina Ohlinger, Leiterin der Rhein-Nahe-Schule in Bingen, war das niedrigschwellige Angebot wichtig, „bei dem die Kinder selbst entscheiden können, wann sie jemanden zum Reden brauchen“. Das sieht Tina Heinzinger-Bitz von der Selztalschule in Nieder-Olm ebenfalls als großen Zugewinn, denn „die Probleme treten oft spontan auf und darum kümmert sich dann die Schulsozialarbeit.“ Petra Breul-Graßmann (Elisbethenschule Sprendlingen) gab einen Einblick in die vielfältigen sozialpädagogischen Aufgaben im Unterricht und Dr. Claudia Roggensack freute sich darauf, dass die Stelle in ihrer Schule, der Landskronschule Oppenheim, ebenfalls besetzt wird.

Die fünf Kolleginnen und Kollegen haben einen Stundeneinsatz von 2,2 Stellen und sind Teil eines Teams von rund 50 Personen, die mit insgesamt 29,57 Stellen die Schulsozialarbeit an allen Schulen in Mainz-Bingen betreuen. Laut Jugendamtsleiterin Petra Schott hat der Landkreis seit 2006 diesen Bereich Stück für Stück ausgebaut und auf die verschiedenen Schularten ausgedehnt. Die Personalkosten im Jahr 2019 belaufen sich hierfür auf 1,8 Millionen Euro. (Quelle: KV Mainz-Bingen)