Die Trockenheit macht nicht nur den Bauern zu schaffen. (Foto: RHN)

RHEINHESSEN/bundesweit (red/jf) – Der Deutsche Bauernverband hat Bund und Länder aufgefordert, wegen der Trockenheit und Hitze einen Notstand zu erklären und existenzbedrohten Landwirten unbürokratisch Geld zukommen zu lassen. „Die Lage ist ernst“, sagte Verbandpräsident Joachim Rukwied. In diesem Jahr zeichneten sich Schäden in Milliardenhöhe ab. Im Durchschnitt seien Ernteausfälle in Höhe von 20 Prozent zu befürchten – in Regionen vor allem im Norden und Osten des Landes breche die Ernte aber um bis zu 70 Prozent ein! Das geht bei manchen Betrieben an die Existenz.

Bauernpräsident Rukwied sagte: „Wir verlangen vom Bund und den Ländern, dass sie die Notstandssituation ausrufen. Damit wäre die rechtliche Voraussetzung gegeben, dass Betriebe, deren Ernteerträge 30 Prozent unter dem Schnitt der letzten 5 Jahren liegen, direkte Liquiditätsunterstützung erhalten.“ Einige Bauern bräuchten das, um überhaupt ins nächste Jahr gehen zu können. Außerdem müsse die Politik eine Risikoausgleichsrücklage einführen. „Das heißt: Landwirte müssten in guten Jahren nicht den gesamten Gewinn versteuern, sondern können eine Rücklage für schlechte Jahre bilden, was der Liquiditätssicherung dient.“ Abteilungsleiter von Bund und Ländern treffen sich am kommenden Dienstag in Berlin zur Bestandsaufnahme der Witterungsschäden.

Doch auch bei uns in Rheinhessen ist die Trockenheit allerorts zu spüren. Die Feuerwehren warnen vor Flächenbränden. Mehrere Einsätze gab es bereits in verschiedenen Bereichen in  Rheinhessen. Wir sprachen mit dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Alzey-Land, Uwe König, über die Trockenheit und Tipps gegen die Entstehung von Flächenbränden: „Man muß die Lage in den kommenden Tagen weiter gut im Auge behalten, denn es wird ja immer schlimmer. Vor allen Dingen sollte man kein offenes Feuer im freien Feld entzünden,  Zigarettenkippen nicht unachtsam wegwerfen, Fahrzeuge nicht auf höherem trockenen Gras abstellen, – hier kommt es manchmal zur Selbstentzündung durch den heißen Auspuff -. Aber das sind Dinge, die eigentlich selbstverständlich sind und trotzdem immer wieder vorkommen!“, warnt König zur Besonnenheit. (Bericht: jf/red)