Symbolbild

INGELHEIM (red.) – Hohlwege, Wassergräben und Trockenmauern, die in der Ingelheimer Gemarkung liegen, wurden zum Erhalt und zur Vernetzung von Biotopsystemen kartiert und ein mittelfristiger Plan entwickelt, wie diese Systeme erhalten und weiterentwickelt werden können.

Nachdem bereits vor zwei Jahren die Trockenmauer „Am Bockstein“ erfolgreich saniert wurde und als Maßnahme für das Ökokonto der Stadt Ingelheim anerkannt worden ist, konnte nunmehr eine zweite Maßnahme „ Im Hahnemer“ in Großwinternheim fertig gestellt werden. Die insgesamt etwa 120 Meter lange Mauer wurde etwa bis zur Hälfte neu errichtet. Der zweite Bauabschnitt folgt im Mai des nächsten Jahres. Vor allem die Mauereidechsen müssen erst umgesiedelt, also Ersatzhabitate mit Steinhaufen in der Nähe geschaffen werden. Erst wenn die Eidechsen „umgezogen“ sind, kann der nächste Bauabschnitt im Mai nächsten Jahres in Angriff genommen werden.

Auf einem dicken Schotterfundament wurde die Mauer, die teilweise bis zwei Meter hoch ist, in Handarbeit neu aufgesetzt. Die Steine stammen bis auf die Schlußsteine von einer abgerissenen Feldscheune in Großwinternheim. Nicht nur um die Biotopsysteme in Einklang zu bringen und diese miteinander zu vernetzen, sondern auch um den regionalen und kulturellen Hintergrund wieder ins Gedächtnis zu rufen, sollen noch weitere Trockenmauern erhalten und auch neu gebaut werden. Etwa zehn Kilometer Trockenmauern in unterschiedlichen Ausprägungen existieren in Ingelheim, davon sind fast 90 Prozent in Privatbesitz.

Deshalb sollen auch den Winzern und Bauern die Vorteile der Trockenmauern wieder näher gebracht werden. Ergänzend zu den Baumaßnahmen plant die Verwaltung daher auch Führungen und weitere Informationsveranstaltungen zum Bau und Erhalt zu diesem für Ingelheim sehr wichtigen Thema.