MAINZ (bs/mz) – Ein wichtiger Schritt hin zu einer guten Notfallversorgung für die Menschen in Rheinland-Pfalz ist getan: An vier Standorten landesweit sitzen jetzt Telenotfallmediziner, die bei medizinischen Notfällen rund um die Uhr eingesetzt werden können. An der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz wurde in Zusammenarbeit mit der beim Landkreis Mainz-Bingen angesiedelten Rettungsdienstbehörde einer dieser Standorte etabliert.
Wann ein Telenotarzt eingesetzt wird, erklärt der ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Carsten Lott: „Bei einem Notruf entscheidet die Leitstelle zunächst, ob ein Rettungswagen (RTW), ein Notarzt oder ein Rettungshubschrauber alarmiert werden. Ist die physische Anwesenheit eines Notarztes zunächst nicht erforderlich, beurteilt der Rettungsdienst die Lage vor Ort. Wenn die Rettungsfachkräfte feststellen, dass ärztliche Unterstützung erforderlich ist – etwa zur Interpretation von EKG-Ergebnissen oder zur Medikamentengabe – kann neben der Nachalarmierung des Notarztes auch der Telenotarzt beratend mittels Videoübertragung per Mobiltelefon zugeschaltet werden.“ Auf diesem Wege werde gerade in Grenzfällen sichergestellt, dass ärztliche Ressourcen für Notfalleinsätze verfügbar bleiben und zu Einsätzen fahren können, wo sie wirklich gebraucht werden, zum Beispiel bei schweren Unfällen oder einer Wiederbelebung.
Damit dies rund um die Uhr geschehen kann, gibt es landesweit vier Standorte. Neben der Mainzer Uni-Klinik sind dies die BG Klinik in Ludwigshafen, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier und das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern. Die Dienstpläne sind untereinander abgestimmt, sodass eine landesweite Versorgung rund um die Uhr gewährleistet ist. Tagsüber sind zwei Telenotarzt-Zentralen gleichzeitig besetzt, nachts übernimmt jeweils ein Zentrum die Versorgung. „Das führt auch in unserer Region zu einer spürbaren Entlastung des Systems“, freut sich der Mainz-Binger Landrat Thomas Barth als Leiter der Rettungsdienstbehörde Mainz.
Alle eingesetzten Telenotärztinnen und Telenotärzte erfüllen ein von der Bundesärztekammer definiertes Curriculum mit hohen Anforderungen an Ausbildung und Erfahrung. An der Universitätsmedizin Mainz wird das Projekt Telenotarzt von Frau Univ.-Prof Dr. Nana-Maria Wagner geleitet. (Quelle: Kreisverwaltung Mainz-Bingen)





























