Quelle: Mainz 05

MAINZ (jk)- Der 05-Sportvorstand zieht zu Beginn der Winterpause sein vorläufiges Hinrunden-Fazit, spricht über die Zusammenarbeit zwischen dem NLZ & dem Lizenzspielerbereich sowie das Vorgehen mit Blick auf etwaige Neuverpflichtungen.

Bis zum 30. November ruht der Trainingsbetrieb für die Profis des 1. FSV Mainz 05. Immerhin verbleiben ganze 67 Tage Zeit, bis der FSV beim VfB Stuttgart wieder in der Bundesliga gefordert wird. Nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme mit Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt zu Wochenbeginn hat sich auch Bo Svensson in den Urlaub verabschiedet. Diesen solle der Cheftrainer nun genießen und abschalten nach intensiven Wochen, berichtete Heidel im Rahmen einer Medienrunde. “Das Spiel gegen Frankfurt hat uns allen gutgetan. Mit der Art und Weise, wie wir auf Schalke verloren haben, wollten wir nicht in die lange Pause gehen. So denken alle an das Frankfurt-Spiel zurück”, so der 59-Jährige, der zudem über etwaige Transferpläne, die Ruhe im Umfeld des Klubs sowie die finanzielle Situation sprach.

Nach dem jüngsten Remis im Rhein-Main-Duell mit Eintracht Frankfurt überwintern die 05ER mit 19 Zählern aus 15 Bundesliga-Partien auf Rang zehn. Rundum zufrieden sind die Mainzer damit nicht, dennoch sei die Ausgangslage eine ordentliche: “Ich glaube, wir stehen dort, wo wir aktuell hingehören, nach dem was wir bislang abgeliefert haben. Das meine ich überhaupt nicht negativ, aber ich denke, dass die Tabelle momentan ein gutes Bild abgibt. Nach oben hat ein bisschen was gefehlt, aber wir waren besser als die Mannschaften, die jetzt einige Punkte hinter uns stehen. Entsprechend entspricht der zehnte Platz dem, was wir gezeigt haben. Das Gute ist, dass wir wissen, dass wir mit ein paar kleinen Verbesserungen drei bis fünf Punkte mehr hätten haben können”, so Heidel, der gleichzeitig betonte, dass es dem Team immer wieder gelungen sei, auf Rückschläge oder Negativentwicklungen die passenden Antworten zu geben.

“Wir werden immer ein Verein sein, der auch mal drei oder viermal infolge verlieren kann, ohne dabei die handelnden Personen infrage zu stellen. Wenn du das nicht kannst, steigst du irgendwann ab. Ich hatte in den letzten zwei Jahren nicht einmal das Gefühl, dass im Klub Unruhe ist, das haben wir wieder richtig gut im Griff.”

Keine Schnellschüsse auf dem Transfermarkt

Inwieweit es nötig sein werde, im Winter nachzujustieren, würden die kommenden Wochen zeigen. Dringender Gesprächsbedarf herrsche allerdings nicht, ist sich Heidel sicher, der dennoch auf den kleinen Kader verwies, für den sich die Verantwortlichen im Sommer bewusst entschieden hatten: “Wir haben gestern lange zusammengesessen, jetzt sollen erstmal alle eine Woche abschalten und dann setzen wir uns wieder zusammen und gucken, ob wir was machen. Das hängt aber immer auch von der Konstellation ab. Der Vorteil ist, dass es eine lange Winterpause ist, ich gehe aber nicht davon aus, dass der Transfermarkt morgen explodiert, da wird eher im Dezember oder Januar etwas passieren”, so der 05-Vorstand. 

Finanziell solide, Chance für den Nachwuchs

Die finanziellen Mittel und die Handlungsfähigkeit seien bei Bedarf gegeben. “Wir sind kerngesund, haben das Stadion bald abbezahlt, wissen aber trotzdem, dass wir nur in gewissem Maße Geld ausgeben können.” Bei allen Überlegungen mit Blick auf externe Verstärkungen gelte es jedoch auch, den Weg für talentierte Nachwuchsspieler nicht zu blockieren. Nach den Bundesliga-Debüts von Marlon Mustapha und Nelson Weiper in der Hinrunde warten schließlich zahlreiche weitere Talente darauf, ihre Chance zu erhalten.

“Der Weg von der U19 in die Bundesliga ist nicht alltäglich. Die Jungs, von denen wir glauben, dass sie es kurzfristig schaffen könnten, versuchen wir extrem zu fördern. Da müssen wir genau abwägen, was für die Jungs am besten ist. Ich bin optimistisch, dass wir nächstes Jahr wieder einige Jugendspieler in den Profikader übernehmen können”, so Heidel, der die Zusammenarbeit zwischen dem Nachwuchsleistungszentrum auf dem WOLFGANG FRANK CAMPUS und dem Lizenzspielerbereich ausdrücklich lobt. Sie sei “nochmal auf einem viel höheren Niveau als zu meiner ersten Zeit hier”, so Heidel, der im Dezember 2020 nach vier Jahren in die Heimat zurückgekehrt war und gemeinsam mit Svensson und Schmidt auf eine beachtliche Bilanz verweisen darf. Schließlich spielen die 05ER auch im 14. Bundesliga-Jahr in Folge eine solide Runde und nehmen ein Polster von fünf Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge mit in die Winterpause, in der zwei Trainingslager auf Mallorca und in Andalusien stattfinden werden.

Um vor Ort die Voraussetzungen zu schaffen, um nach der langen Pause schnell wieder den Faden aufzunehmen und das Punktepolster weiter auszubauen. “Es sind noch zwei Hinrunden-Partien zu spielen, sechs Punkte zu vergeben und danach könnten wir mit einer Punktzahl dastehen, mit der wir zufrieden sein können.” Die Aufgabe sei grundsätzlich, “mehr Konstanz reinzubringen”, so Heidel weiter, der dennoch betont, dass ein Klub wie Mainz 05 nie davor gefeit sei, in den Abstiegskampf zu geraten. “Aber auch dafür hätten wir die Ruhe.”

Quelle: Mainz 05