Fotoquelle: Stadtverwaltung Ingelheim

HEIDESHEIM (jk)- Die Burg Windeck ist, nach einer zweijährigen Sanierung der Räumlichkeiten, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Oberbürgermeister Ralf Claus, Bürgermeisterin und zuständige Dezernentin Eveline Breyer sowie Ortsvorsteherin Dr. Silvia Klengel und der 1. Vorsitzende des Sportvereins TSG Heidesheim als Vertretung für alle Heidesheimer Vereine Stefan Gerbig, begutachteten bei einem ersten Rundgang die neu gestalteten Räume.


Im Erdgeschoss steht den Nutzern mit dem sogenannten „Heidesheim-Zimmer“ ein rund 60 Quadratmeter großer Raum zur Verfügung, mit einem barrierefreien Zugang auf die Terrasse. Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich eine moderne und vollausgestattete Küche für die Zubereitung von Speisen für Feste oder sonstige Veranstaltungen.

Das Obergeschoss ist wahlweise über den Treppenaufgang aus Sandstein oder mit dem Aufzug erreichbar. Im kommenden Monat soll hier das im „Egstedt-Zimmer“ geplante Büro bezugsfertig sein, dieses wird dann im Wechsel durch den Objektbetreuer, die Erziehungsberatung der Evangelischen Kirche und das Schiedsamt genutzt.
Daneben stehen den Nutzern zwei weitere Räume zur Verfügung, das ebenfalls rund 60 Quadratmeter große „Auxonne-Zimmer“ sowie das rund 28 Quadratmeter große „Waltersleben-Zimmer“. Weiterhin befindet sich auf dieser Ebene eine Teeküche, die ebenfalls den Nutzern zur Verfügung steht.

Der Turm der Burg ist nicht freizugänglich; in diesem ist der Verein „Heimatmuseum Burg Windeck e. V.“ verortet, der hier nach der Burgsanierung weiterhin beheimatet ist.
Neben einer standesamtlichen Nutzung für Trauungen, werden vor allem Vereine und Ehrenamtliche die Räumlichkeiten der Burg mit Leben füllen. Darüber hinaus sind kulturelle und politische Veranstaltungen ebenso geplant, wie Beratungsstellen.

Seit dem 15. März steht die Burg Windeck für die Vereinsnutzung offen. Als erster Verein nutzt die TSG Heidesheim die Burg und bietet 2 x wöchentlich Yoga-, Gymnastik- und Pilates-Kurse an.
Und natürlich soll in der Burg auch wieder gefeiert werden: Bürger und Vereine haben ab dem 1. Juni die Möglichkeit, zu verschiedenen Anlässen die Räumlichkeiten mit maximal 55 Personen anzumieten. Zukünftig soll die Burg wieder einer vielfältigen Nutzung zugeführt werden.
Für 2023 ist ein Tag der offenen Tür geplant, denn dann werden auch die von den Landschaftsarchitekten überplanten Arbeiten im Burggarten abgeschlossen sein. Mit der Überplanung der Burganlage findet das Bauprojekt „Burg Windeck“ seinen Abschluss.

Die Baukosten des Innenausbaus belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro.

Ein kurzer zeitlicher Abriss der Bauarbeiten der Burg Windeck:
Die im 13. Jahrhundert, ursprünglich mit Ringgraben und Ringmauer erbaute Burg Windeck, kann auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken. Durch die Jahrhunderte wechselten mit den verschiedenen Eigentümern auch die Nutzungen der Burg. Überwiegend wurde die Anlage als Wohnburg genutzt, aber auch als Gerberei, für kirchliche Gottesdienste und zuletzt als Weingut mit Gastwirtschaft. Danach stand das Gebäude lange Zeit leer.
1993 wurde die inzwischen ruinöse Burg durch die Gemeinde Heidesheim erworben, mit dem Ziel, diese vor dem Verfall zu bewahren und wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Besonderes der Verein „Heimatmuseum Burg Windeck e.V.“ setzte sich sehr für den Erhalt und das historische Erbe der Burg ein.
2018 beschloss der Ortgemeinderat Heidesheim die Sanierung der Burg in der heutigen Gestaltungsform, die Umsetzung erfolgte nach der Fusion 2019, durch die Stadtverwaltung Ingelheim.


Die Bauabschnitte und Kosten:
Die bauliche Sanierung und Revitalisierung der Burg lässt sich bislang in vier Bauabschnitte unterteilen:
Der Bauabschnitt 1 umfasst die Instandsetzung der Dachkonstruktion, wobei die Planungszeit von 1995 bis 1996 beanspruchte und die bauliche Ausführung von 1997 bis 1988 andauerte. Hierbei entstanden Projektkosten von 586.000 Euro.

Der Bauabschnitt 2 beinhaltet die Fassadensanierung. Hier standen Mauer-und Verankerungsarbeiten, Natursteinarbeiten sowie Putz- und Malerarbeiten im Fokus. Weiterhin wurden Arbeiten an den Fenstern durchgeführt und es wurden neue Eingangstüren beauftragt. Die Planungs- und Ausführungszeit dauerte von 2005 bis 2007. Die entstandenen Projektkosten betrugen ca. 634.000 Euro.

Darüber hinaus wurde zwischen 2008 bis 2009 im Bauabschnitt 3 an einem Innenumbau für das Heimatmuseum mit Gastronomie geplant. Hierbei war das Ziel, die Räumlichkeiten wieder nutzbar zu machen und es wurden in diesem Zusammenhang statische Ertüchtigungen an den Decken durchgeführt sowie ein Aufzug für eine barrierefreie Erschließung eingebaut. Mit dieser Bauphase wurde 2009 begonnen. Die Ausbauarbeiten wurden im Jahr 2010 unvollendet unterbrochen wurden. Im Ergebnis lag ein nutzungsneutraler Rohbau vor.
Die in diesem Bauabschnitt entstandenen Kosten betrugen 350.000 Euro.

Ziel des aktuellen Bauabschnitt 4 ist die Fertigstellung des Innenausbaus.
Die Neuausrichtung des Gesamtkonzepts und der damit verbundenen Anpassung der Entwurfsplanung basierte auf unterschiedlichen Beschlüssen zwischen den Jahren 2016 bis 2018.

Folgende Änderungen wurden u. a. im Bauabschnitt 4 berücksichtigt:
•    Nutzung der Burg Windeck als Bürgerhaus. Das Konzept des Heimatmuseums mit Gastronomie wurde somit hinfällig
•    Umplanung der Kostenberechnung
•    Entwicklung eines neuen Brandschutzkonzepts
•    Abstimmung der Innenraumplanung und Eingangssituationen mit den Ämtern für Denkmalschutz
Nach umfangreichen Abstimmungen mit den Projektbeteiligten wurde die Bauantragsplanung fertiggestellt und eingereicht. Die Baugenehmigung als Startschuss für den Innenausbau wurde im November 2019 erteilt. Die Übergabe an den Nutzer (Amt 80/Abteilung für Kultur) erfolgt bis Ende des Jahres 2021.

Die Kosten für den Bauabschnitt 4 belaufen sich auf voraussichtlich ca. 1,5 Millionen Euro.

Quelle: Stadtverwaltung Ingelheim