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MAINZ (jk)- Am heutigen Donnerstag, 9. September 2021 führte die Feuerwehr der Landeshauptstadt Mainz eine Sirenenprobe durch.

Um 10.54 Uhr ertönte zunächst das Signal „Entwarnung“. Um 11.00 Uhr sendeten die 54 aktuell in Mainz vorhandenen Warnsirenen dann für die Dauer von einer Minute das Signal „Warnung der Bevölkerung“. Um 11.20 Uhr folgte dann erneut die „Entwarnung“.
Während des Alarms war auf der Mainzer Homepage (www.mainz.de) ein Notfallbanner eingeblendet, das nach der erneuten Entwarnung wieder entfernt wurde. Auch über die Warnapps NINA und KatWarn wurden sowohl eine Warnung wie auch eine Entwarnung verschickt.

Da in weiten Teilen Deutschlands nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal sowie in NRW mit vielen Todesopfern die Diskussion der Funktions- und Einsatzfähigkeit der herkömmlichen Sirenen in Begleitung von – teils funktional eingeschränkten – Warnapps einsetzte, wird die Landeshauptstadt Mainz das erklärte Ziel weiter verfolgen, künftig wieder verstärkt auf Sirenen eines neuen Typs zu setzen, welche erweiterte Fähigkeiten und größere Reichweiten aufweisen – und künftig auch Durchsagen ermöglichen.
Die Landeshauptstadt Mainz erhält im Nachgang des Sirenenalarms Rückmeldungen zu den einzelnen Sirenenstandorten und deren Funktion durch Personen und Unternehmen, die in direkter Umgebung der einzelnen Sirenen ansässig sind. Auch wurde eigenes Personal der Feuerwehr entsandt, um die korrekte Aussendung der Sirenensignale zu kontrollieren.
Parallel waren übrigens im Stadtteil Lerchenberg zugleich drei mobile Sirenen zu hören.

Hinweis: Auch Privatpersonen können sich zu ihren Erfahrungen mit der Sirenenprobe unter www.mainz.de/sirenenprobe rückmelden und in einem Feedback-Bogen bis eine Woche nach dem Test Kommentare hinterlegen, die im Anschluss vom Bevölkerungsschutz ausgewertet werden.

Planung der Sirenenmodernisierung in der Landeshauptstadt
Derzeit sind 54 Sirenen im Stadtgebiet betriebsbereit. Eine singuläre Sirene ist abgeschaltet, da der Gebäudestandort zeitnah niedergelegt werden wird. Im Bereich der Alarmierung ist zum gegenwärtigen Stand der Planungen auf mittelfristige Sicht der Austausch alter gegen 30 neue elektronische Sirenen vorgesehen.
Derzeit ist der Weiterbetrieb von drei der alten „E57“-Sirenen vorgesehen. Inwiefern die Beibehaltung weiterer Sirenen des alten Bautyps sinnvoll und notwendig ist, wird nach Errichtung der neuen elektronischen Sirenen im Einzelfall analysiert und entschieden.

Rund 50% der neuen Standorte befinden sich auf stadteigenen Gebäuden, die andere Hälfte ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt im privatem Eigentum, daher werden derzeit Gestattungsverträge mit den Eignern geschlossen. An einigen wenigen Standpunkten ist zudem der Denkmalschutz zu berücksichtigen. Hier finden noch Ortstermine zur detaillierten Abstimmung statt. Nach Festlegung der finalen Standorte kann dann eine genaue Kostenanalyse mit Ausschreibung erfolgen.

Die Ausschreibung des Gesamtvertrages ist für das vierte Quartal 2021 angedacht, die Errichtung der ersten neuen Sirenen steht dann für 2022 auf der Planung. Als langfristiges Ziel ist der Abschluss der Modernisierung für das Jahr 2023 vorgesehen.
Dann folgt die Analyse der alten Sirenenstandorte mit der Prüfung, welche Sirenen älteren Typs durch neue Standorte „obsolet“ geworden sind und rückgebaut werden können. Für die gesamte Maßnahme sind rund 717.000 Euro im Haushalt angemeldet. Zuschussanträge beim Bund sind bereits vorbereitet.

Ausblick: Parallel zum bisherigen Standard ist für die Landeshauptstadt Mainz vorgesehen, die Sirenen statt nur einmal im Jahr künftig zweifach zu testen, um die Aufmerksamkeit der Bürger:innen für die Sirenensignale zu erhöhen.
Der nächste Sirenentest wird dann spätestens wieder im Einklang mit dem „bundesweiten Warntag“ im September 2022 erfolgen.

Gesonderter Hinweis:
Im Anschluss an den offiziellen Sirenentest kam es gegen 12.00 Uhr lokal begrenzt im Bereich Mainz-Bretzenheim / Umfeld MEWA-Arena zu weiteren Sirenensignalen, da hierbei auf einem Fahrzeugdach fixierte mobile Sirenen sowie Lautsprecherdurchsagen erprobt wurden, da auch in diesem Sektor Neuanschaffungen aufgrund von Fahrzeugstillegungen geplant sind