Vorfreude auf die BUGA 2029 Quelle: Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.

Bingen (sm)- Landschaftsarchitekt (56) hat mehr als 30 Jahre Gartenschau-Erfahrung

Berthold Stückle führt ab 1. Januar 2021 die Geschäfte der Bundesgartenschau 2029 Oberes Mittelrheintal GmbH. Die Gesellschafter haben den gebürtigen Schwaben mit 32 Jahren Gartenschau-Erfahrung für das große Zukunftsprojekt am Mittelrhein ausgewählt und den Medien auf dem Loreley-Plateau vorgestellt.

BUGA-Initiator und Innenminister Roger Lewentz lobte in seinem Grußwort bei der Vorstellung die Entscheidung: „Wir wollen mit der BUGA in die Champions-League der touristischen Reiseziele in Europa aufsteigen. Dazu brauchen wir einen guten Macher, Anpacker und Ideengeber. Und ich denke, die Gesellschafter der BUGA 2029 GmbH haben genau den richtigen Mann dafür ausgewählt.“ In den vergangenen zwölf Jahren habe Stückle die erfolgreichen Gartenschauen in Koblenz 2011 und in Heilbronn 2019 als Technischer Leiter und Prokurist maßgeblich mitgeprägt. „Schon als Regierungsbeauftragter für die BUGA in Koblenz habe ich mit Berthold Stöckle sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet“, so Lewentz.

„Jede Gartenschau ist einzigartig“, betonte Stückle bei seiner Vorstellung. In den kommenden zehn Jahren, über die er das Projekt leiten wird, gehe es am Mittelrhein nicht nur um einzelne städtebauliche Maßnahmen. Die Herausforderung liege darin, einen ganzen Landschaftsraum – und zwar nicht irgendeinen, sondern ein UNESCO-Weltkulturerbe – planerisch, touristisch und infrastrukturell weiterzuentwickeln. Der hohen Erwartungshaltung ist sich der 56-Jährige bewusst: „Jetzt gilt es, die Zukunftschancen des Tals zu nutzen.“ Dabei gelte es, viele unterschiedliche Akteure in fast 50 Städten und Gemeinden sowie die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen.

Der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG), Jochen Sandner, der auch Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der BUGA 2029 GmbH ist, hat schon bei mehreren Bundesgartenschauen mit Berthold Stückle zusammengearbeitet, angefangen bei der BUGA 2001 in Potsdam. Er ist sich sicher, dass er die Aufgabe am Mittelrhein meistern und damit die mittlerweile fast 70-jährige Erfolgsgeschichte „BUGA“ bei der bislang größten dezentralen Schau entlang von 67 Rheinkilometern fortsetzen wird. „Die BUGA wird auch hier integrierte Stadt- und Regionalentwicklungsprozesse in Gang setzen, die weit über die Gestaltung von Grün-, Park- und Freiflächen hinausgehen.“ Zugleich dankte Sandner dem Vorstand der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, Rainer Zeimentz, der die BUGA-Geschäfte bislang führte, für die umfangreichen Vorarbeiten.

Landrat Frank Puchtler, der als Vorsteher den GmbH-Mehrheitseigner „Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal“ vertritt, hob die konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen fünf Jahren seit der Bekanntgabe der BUGA-Idee durch Innenminister Lewentz hervor. Mit Unterzeichnung des Gesellschaftervertrages und des Durchführungsvertrages sei die Vorbereitungsphase nun abgeschlossen: „Damit haben wir ein stabiles Fundament geschaffen, auf das wir alle im Tal aufbauen können. Gemeinsam mit Berthold Stückle, über dessen Berufung ich mich sehr freue.“

Zur Vorstellung des neuen Geschäftsführers waren auch die BUGA-Beauftragten der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen, Staatssekretärin Nicole Steingaß und Leitender Ministerialrat Joachim-Eberhard Maltzahn, gekommen. Maltzahn lobte neben der „absolut treffenden Personalentscheidung“ der Gesellschafter auch die gute Zusammenarbeit der Länder bei dem gemeinsamen Großprojekt. Mit Blick auf die Zukunft hob Maltzahn die Nachhaltigkeit von Gartenschauen hervor: „Wir dürfen uns alle auf schöne Sommermonate 2029 freuen, aber noch wichtiger ist das, was bleibt und die Entwicklung der Region dauerhaft „befruchten“  wird.“

Berthold Stückle im Porträt:

Beim Thema Gartenschauen ist Berthold Stückle der richtige Mann. Seit 32 Jahren beschäftigt er sich mit der integrativen Stadt- und Regionalentwicklung in Verbindung mit den Großveranstaltungen. In den vergangenen zwölf Jahren hat er die erfolgreichen Gartenschauen in Koblenz 2011 und in Heilbronn 2019 als Technischer Leiter und Prokurist maßgeblich mitgeprägt. Ab 2021 übernimmt Bertold Stückle die Geschäftsführung der BUGA Oberes Mittelrheintal 2029 gGmbH.

Der Aufgabe mit einem Gesamtbudget von 108 Millionen Euro begegnet der Landschaftsarchitekt mit Zuversicht. Der Ulmer, der derzeit in Heilbronn lebt, ist ein Fachmann, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat. Nach einer Gärtnerlehre machte er seinen Meister im Garten- und Landschaftsbau, wurde Landschaftsarchitekt und war als Bauleiter unter anderem für das renommierte Münchener Architekturbüro Latz und Partner tätig. Das Thema Gartenschauen begleitet den 56-Jährigen seit den 1980er-Jahren: Auf die Landesgartenschau 1992 in Pforzheim folgten Heidenheim 2006, Neu-Ulm 2008 und die BUGA 2001 in Potsdam.

Landschaftsraum weiterentwickeln
Als langjähriger Experte ist es Berthold Stückle aber wichtig zu betonen, dass es für Gartenschauen kein Universalrezept gibt. Jede Gartenschau ist einzigartig. Sie ist geprägt von der besonderen Lage sowie der lokalen Kultur und den Menschen vor Ort. Bei der BUGA am Mittelrhein kommen darüber hinaus noch weitere Besonderheiten hinzu. Im Mittelrheintal wird es nicht nur um einzelne städtebauliche Maßnahmen gehen. Die Herausforderung liegt darin, einen ganzen Landschaftsraum – und zwar nicht irgendeinen, sondern ein UNESCO-Weltkulturerbe – planerisch, touristisch und infrastrukturell weiterzuentwickeln. Darüber hinaus gilt es, viele unterschiedliche Akteure in fast 50 Städten und Gemeinden unter einen Hut zu bekommen. Dazu zählen mehr als 1300 Mandatsträger in 57 Räten, Stadtverordnetenversammlungen und Kreistagen. Stückle ist sich der hohen Erwartungen an die BUGA 2029 gGmbH und alle Beteiligten bewusst: „Jetzt gilt es, die Zukunftschancen des Tals zu nutzen“.

Nachhaltige Impulse
Mit Zukunftsthemen kennt sich Stückle aus. Ressourcenschonendes Bauen, Digitalisierung, Klimawandel und -anpassung sowie Leben und Arbeiten in der Zukunft waren auch zentrale Themen der Bundesgartenschau in Heilbronn. Das neue Stadtquartier Neckarbogen, das in die BUGA-Ausstellung integriert war, wurde nach aktuellen Nachhaltigkeitskriterien entwickelt. 1500 Meter Uferlandschaft sind für die Heilbronner entlang des Neckars entstanden und machen diesen als Erholungslandschaft erlebbar. Stückle weiß, dass Gartenschauen nicht nur einen direkten positiven Einfluss auf den Tourismus haben, sondern dass jede Gartenschau auch nachhaltige Impulse für den Wirtschaftsstandort setzt.

Vorbereitungen top
Seit Juli 2020 ist er bereits als Teamleiter BUGA bei der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz tätig und von der Top-Qualität der dort geleisteten Vorbereitungen überzeugt. Über insgesamt 134 Kilometer auf zwei Rheinseiten erstreckt sich sein künftiges Aufgabengebiet. Einige Teile davon zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz hat der passionierte Rennradfahrer und Wanderer bereits ausgekundschaftet und auch als Weinliebhaber nach seiner Koblenzer Zeit bis 2011 wieder neu zu schätzen gelernt. Der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel verabschiedete Berthold Stückle mit den Worten: „Er war mit Herz, Hirn und Hand am Arm ein wichtiger Erfolgsfaktor der BUGA 2019“. Nun blickt der gebürtige Schwabe nach vorn und freut sich auf seine neue Aufgabe im Mittelrheintal.

Weitere Infos gibt es unter www.buga2029.blog.

(Quelle: Stadtverwaltung Bingen)