Bevor es zum ersten Mal „Wasser marsch“ aus dem Erntewagen hieß, stellten sich die Teilnehmer der Vorführung mit dem Initiator Peter Krick (3.v.r.) und Oberbürgermeister Thomas Feser (5.v.r.) mit entsprechenden Abstand zum Gruppenbild auf. (Quelle: Stadt Bingen)

Bingen (sm)- Bei Flächen- und Waldbränden unterstützen Winzer die Binger Wehren im Bedarfsfall mit Logistik und Wassertanks

Die heißen Sommer nehmen zu, die Wald- und Flächenbrandgefahr steigt und immer häufiger müssen auch die Binger Wehren in den Sommermonaten zur Brandbekämpfung in Feld und Flur ausrücken.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels gibt es in Bingen nun eine ganz besondere Kooperation: Die Binger Winzer haben angeboten, bei steigender Brandgefahr so-wohl mit Traktoren und Ackergeräten, als auch vor allem mit Löschwasser bei Bedarf die Binger Wehren in Ihrer Tätigkeit zu unterstützen. In Absprache mit der Stadt Bin-gen wurde vereinbart, dass die Winzer über den Sommere mehrere tausend Liter fassende Behälter bereithalten, die im Ernstfall schnell mit Löschwasser gefüllt wer-den können.

Insbesondere dort, wo die Löschwasserversorgung schwer sicherzustellen ist, sollen diese dann zur Verfügung stehen. Hierzu werden Wassertanks in einer Größe von 2.000 bis 4.000 Liter befüllt, die über die Wintermonate als Wein- und Mostfässer dienen und den Sommer über meist leer sind. Darüber hinaus stellen die Winzer auch die Logistik, das Wasser an die benötigten Stellen in Flur und Feld zu bringen. Dort kann dieses von der Feuerwehr dann zur effektiv zur Brandbekämpfung eingesetzt werden.

„Bei Flächen- und Waldbrände ist je nach Ausdehnung ein großer Wasserbedarf erforderlich und es geht zum Teil in unwegsames Gelände. Dort sind die Traktoren der Winzer klar im Vorteil und können Wasser nah an die Brandherde führen,“ sieht auch Oberbürgermeister Thomas Feser die Vorzüge einer solchen Kooperation klar auf der Hand. Wann ein Einsatz notwendig ist, entscheidet die Leitungsebene der Binger Feuerwehr, die dann gezielt die Winzer aktiviert, sollte Unterstützung benötigt werden.

Bei einer Vorführung organisiert von Feuerwehr und Winzern konnte sich Oberbürgermeister Thomas Feser auf dem Gelände der freiwilligen Feuerwehr Bingen-Kempten von dem Konzept überzeugen und gab zugleich offiziell den Startschuss für diese innovative Kooperation. Erstmals mitgeführt wurde bereits am vergangenen Wochenende ein Wasserfass und Traktor vom Weingut Wendel aus Büdesheim beim Einsatz auf dem Dromersheimer Hörnchen.

„Allein zu wissen, dass im Ernstfall Reserven zur Verfügung stehen, die hoffentlich nie genutzt werden müssen, ist ein beruhigendes Gefühl für die Feuerwehr und die Bevölkerung gleichermaßen und ich danke daher den Initiatoren und Mitwirkenden ganz ausdrücklich für diese tolle Kooperation,“ so Thomas Feser abschließend im Rahmen der Vorführung.

(Quelle: Stadtverwaltung Bingen)