Foto: Polizei Mainz

MAINZ (red.) – „Dies ist eine der schönsten Veranstaltungen des Jahres und ein ganz besonderer Tag in ihrem Berufsleben.“ Mit diesen Worten begrüßte Polizeipräsident Reiner Hamm, zusammen mit weiteren Führungskräften, insgesamt 50 neue Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Polizeipräsidium Mainz. In diesem feierlichen Rahmen wurden zudem sieben Polizeibeamte für ihre herausragenden Leistungen geehrt. In seiner Begrüßungsrede betonte Polizeipräsident Hamm die hervorragende Ausbildung, die bereits in den letzten Jahren gezeigt hat, dass die neuen Kolleginnen und Kollegen gut auf ihren Dienst vorbereitet sind und nun nicht mehr als Praktikant im Streifenwagen „hinten einsteigen“, sondern ab jetzt eigenverantwortlich tätig werden. Herr Hamm hob die „riesige Bandbreite“ an Tätigkeiten innerhalb des Polizeipräsidiums Mainz hervor, was dadurch unterstrichen werden konnte, dass erstmals in Rheinland-Pfalz drei der neuen Kolleginnen und Kollegen nach erfolgreichem Abschluss des Bachelor Studiums an der Hochschule der Polizei, direkt zur Kriminaldirektion Mainz versetzt wurden. Zu diesem Novum kam es auf Grund des Generationenwechsels und der Vielzahl der Ruhestandsversetzungen im Bereich der Kriminalpolizei. „Verrichten sie ihren Dienst so, dass der Bürger sie als Freund wahrnimmt“ zitierte Polizeipräsident Hamm in seiner Rede den ersten Polizeipräsidenten des Mainzer Präsidiums nach dem zweiten Weltkrieg, Jakob Stefan und hob die wichtige Aufgabe hervor, das Vertrauensverhältnis zwischen den Bürgern und der Polizei weiterhin positiv zu beeinflussen. Zahlreiche weitere Führungskräfte der verschiedenen Organisationseinheiten und Dienststellen des Polizeipräsidiums Mainz, unter anderem der Leiter der Abteilung Polizeieinsatz, Polizeidirektor Thomas Brühl sowie der Leiter des Führungsstabes, Polizeidirektor Heiko Arnd, waren bei der Feierlichkeit anwesend.

Den feierlichen Rahmen nutzte Reiner Hamm, um sieben Polizeibeamten für ihr besonderes Engagement zu ehren.

So hat Florian Becker, ein 32-jähriger Polizeibeamte der Polizeiinspektion Kirchheimbolanden, innerhalb von zwei Monaten gleich zwei Personen durch Erste-Hilfe-Maßnahmen vor dem sicheren Tod oder schwerwiegenden körperlichen Folgen bewahrt. Im ersten Fall war der junge Beamte mit seiner Kollegin zu einer Messerstecherei gerufen worden, wo er durch Erstversorgung des Opfers ein Verbluten verhindern konnte. Im zweiten Falle war Florian Becker außerhalb des Dienstes unterwegs und fand auf einem Feldweg einen 69-jährigen Wanderer am Boden liegend vor. Der Wanderer war nicht mehr ansprechbar, zeigte kaum noch Vitalfunktionen und musste letztlich reanimiert werden. Florian Becker konnte dem 69-jährigen Wanderer durch seine zwanzigminütigen Reanimationsmaßnahmen das Leben retten.

Peter Resch, 34-jähriger Polizeioberkommissar des Altstadtreviers in Mainz konnte eine Person davon überzeugen sich letztlich nicht von Alicebrücke zu stürzen und damit den sicheren Tod der Person verhindern. Am Mittag des 26.06.2019 überstieg ein Mann das Geländer der Alicebrücke und wollte sich in die Tiefe stürzen. Während weitere Hilfsdienste verständigt und umfangreiche Absperrmaßnahmen getroffen wurden, suchte Oberkommissar Resch das Gespräch mit dem Mann, der allerdings nur englisch sprach und konnte ihn letztlich daran hindern von der Brücke zu springen.

Thomas Jayme, Polizeioberkommissar bei der Diensthundestaffel des Polizeipräsidiums Mainz, konnte ebenfalls einer Frau das Leben retten die sich in die Tiefe stürzen wollte. Der 49-jährige Diensthundeführer war mit seinem Hund auf dem Rückweg von einem Ausbildungstag, als ihn auf der A 63 Mitarbeiter der Autobahnmeisterei anhielten, da sich eine junge Frau das Leben nehmen wollte und bereits das Geländer einer Autobahnbrücke überwunden hatte. In letzter Sekunde konnte Thomas Jayme die junge Frau festhalten, die sich bereits fallen gelassen hatte.

Vier Kriminalbeamte der Kriminalinspektion Worms wurden für ihre unermüdlichen Ermittlungen geehrt, die letztlich zur Festnahme eines international gesuchten Straftäters geführt haben. Seit Mitte des Jahres wurde mit insgesamt vier europäischen Haftbefehlen in fünf europäischen Ländern nach dem Straftäter gesucht, der wegen Gewalt-, Eigentums- und Betäubungsmitteldelikten aufgefallen war. Der Gesuchte hatte sich zuvor durch Flucht der Vollstreckung eines Haftbefehls entzogen. Da sich der Gesuchte in verschiedenen Ländern aufhielt, musste eng mit den Polizeidienststellen im europäischen Ausland zusammengearbeitet werden. Die vier Kriminalbeamten ermittelten unermüdlich und übernahmen die Länderübergreifende Koordination, sodass eine schnelle Festnahme ermöglicht werden konnte.