Die Aktion Kinderwingert als Gemeinschaftsprojekt des Kindergartens und der Winzergenossenschaft ALBIG wird in ein ganzjähriges pädagogisches Konzept eingearbeitet, das alle Sinne, handwerkliche Fähigkeiten und auch die Kreativität fördern soll. Neben den spannenden Praxisworkshops im Weinberg werden auch regelmäßige Spaziergänge zum Wingert statt finden, um die Entwicklung der Reben und Trauben zu beobachten. Auch im Kindergarten selbst wird das Konzept mit Leben gefüllt. (Foto: WG Albig)

Der Evangelische Kindergarten „Zwei Linden“ und die Winzergenossenschaft Albig starten Gemeinschaftsprojekt Kinderwingert.

ALBIG (red) – Freitag morgens um 9 an einem kalten, nebligen Februartag in Albig: Im Erdgeschoss des KiGa „Zwei Linden“ hat sich eine eine Gruppe von Vorschülern um die Erzieherin Jana Ditt versammelt und lauscht gespannt der Geschichte von „Kalle im Wingert“. Danach werden von allen Seiten viele Fragen gestellt: Was ist eigentlich ein Wingert? Haben wir auch so was hier? Wieso baut man dort Trauben an, wie macht man das und wie wird aus dem Traubensaft später Wein? Natürlich kann nicht alles sofort beantwortet werden, aber man spürt: Das Interesse und die Neugier bei den Kleinen ist groß!

Mit im Raum sind auch Katrin Wagner und Daniela Wagner von der Winzergenossenschaft Albig. Sie betreuen das eben gestartete Projekt „Kinderwingert“ und führen die Gruppe heute zum ersten Mal zu ihrem eigenen Weinberg. Die Aktion ist eine Initiative im Rahmen der 2018 entwickelten Markenpositionierung: „ALBIG. Ein Dorf macht Wein.“ Unter diesem Leitsatz soll der Wein der Albiger Winzergenossenschaft mit über 40 Mitgliedern in Zukunft nicht nur noch erfolgreicher vermarktet werden – es geht auch um die Förderung des Zusammenhalts innerhalb des Dorfes und die langfristige Erhaltung des Weinbaus in Albig mit einer über tausendjährigen Tradition.

Doch von all dem wissen die frisch gebackenen Nachwuchswinzer noch nichts. Sie wissen nur: Jetzt geht es raus! Und da es im Weinberg knackig kalt ist, eilen die Kinder schnell zum Umkleideraum und stehen wenige Minuten später farbenfroh und dick eingepackt vor der KiTa-Pforte bereit zum Abmarsch. Nach etwa 15 Minuten Wandern, Rennen & Trödeln durch die Albiger Weinhügel ist die Gruppe am Ziel angekommen.

Die knorrigen Silvaner-Rebstöcke sind blattlos, mit Reif bedeckt und wirken bei dem frostigen Wetter wie erfroren. Katrin Wagner biegt einige Zweige durch und verrät: „Wenn man den Zweig biegen kann, steckt auch noch Leben drin.“ Alle dürfen dann auch mal anfassen und biegen. Doch noch sind viel zu viele Zweige an dem Rebstock. „ Wir müssen alle Zweige bis auf einen zurückschneiden, damit der Rebstock Kraft genug hat, um Trauben zu produzieren und der Wein später eine bessere Qualität hat. Das macht dann nächste Woche mein Mann Gerhard mit euch“, erzählt Katrin Wagner.

Nachdem die Kinder „ihren Weinberg“ kennen gelernt haben und diesem schönen Ausblick geht es für heute erstmal wieder zurück ins Warme! (Quelle: Winzergenossenschaft Albig)